60-Tage-Vegan-Challenge – Meine Erfahrungen

Zuletzt aktualisiert am 11. November 2021

Nachdem 2018 mein vegetarisches Monat sehr gut geklappt hat, wuchs meine Neugier bezüglich veganer Ernährung. Dieses Jahr bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe eine 60-Tage-Vegan-Challenge absolviert. Ob ich die 60 Tage wirklich durchgehalten habe, wie es mir dabei gegangen ist und wovon ich mich ernährt habe, erfährst du im heutigen Artikel.

In meinem Leben spielt das Thema Ernährung nach wie vor eine große Rolle, oder genauer gesagt möchte ich noch immer abnehmen. Ende 2017 habe ich nach ca. 8 Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Da ich die Zigaretten durch Süßigkeiten ersetzt habe und das Essen nach dem Rauchstopp plötzlich viel intensiver und besser geschmeckt hat, habe ich ziemlich schnell zugenommen.

Das Ziel lautet: Abnehmen

Ich startete motiviert ins Jahr 2018 und begann gleich mit einem vegetarischen Monat, gefolgt von ein paar Bananentagen. Beide Challenges habe ich gut überstanden, wobei das vegetarische Monat wesentlich einfacher war. Manche meinen, dass Fisch nicht vegetarisch ist, aber für mich ging es zu diesem Zeitpunkt darum, auf Fleisch und Wurst zu verzichten und ich habe mich sehr gefreut, dass ich das wirklich ein Monat lang geschafft habe.

Frag‘ mich nicht, was seitdem alles passiert ist und warum ich erst jetzt wieder einen neuen Artikel veröffentliche. Fakt ist, die Zeit ist sehr schnell vergangen. Es ist viel passiert, meine Lebensumstände und Prioritäten haben sich ein wenig geändert. Trotzdem möchte ich dir gerne berichten, wie ich auf die Idee einer veganen Challenge gekommen bin und wie es mir dabei gegangen ist.

Auf jeden Fall war es plötzlich Dezember 2019 und ich hatte mein absolutes All-Time-High Höchstgewicht erreicht. Ich war immer noch rauchfrei, habe mich aber sehr wenig bewegt und war kaum wandern. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich 10 kg mehr auf den Rippen als noch als Raucherin. Nachdem ich mich also zwei Jahre lang gehen ließ, musste sich nun endlich etwas ändern, also beschloss ich, ab dem 2. Jänner 2020 eine 60-Tage-Vegan-Challenge zu machen.

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Die China Study weckt meine Neugier

Mittlerweile kennt wahrscheinlich jeder jemanden, der sich vegan ernährt. Mein Interesse an veganer Ernährung wuchs in den letzten Jahren, obwohl ich sehr gerne verschiedenste Wurstsorten und Fleischgerichte esse. Im Laufe der Zeit habe ich jedoch immer mehr Dokumentationen über die Umwelt, Massentierhaltung, aber auch über Ernährung gesehen. Wenn man Fleisch isst, verbraucht dies unglaublich viele Ressourcen, die uns nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Für die Erde ist es besser, wenn wir uns vegan ernähren würden. Mal ganz abgesehen von den schrecklichen Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden, die wir dann essen.

Ich habe früher schon mal von der berühmten China Study gehört, die auch als „Bibel für Veganismus“ bezeichnet wird, weil sie die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise liefert. Nach den zahlreichen Dokumentationen und weil ich mich ohnehin bewusster ernähren und im besten Fall auch endlich abnehmen wollte, war es an der Zeit, Genaueres über die China Study zu erfahren. Da es sich bei dem gebundenen Buch um einen über 400 Seiten starken wissenschaftlichen Schmöker handelt, entschied ich mich für die Hörbuchversion der China Study*.

Das Hörbuch war so interessant, dass ich mir dann auch das Buch geholt habe

Was ist die China Study von T. Colin Campbell?

Die China Study wurde in den 1970er und 1980er Jahren im ländlichen China durchgeführt und ist die bis heute umfassendste Studie über Ernährung, Lebensweise und Krankheit in der Geschichte der biomedizinischen Forschung. Der renommierte amerikanische Ernährungswissenschaftler T. Colin Campbell leitete die China Study und veröffentlichte 2004 das Sachbuch „China Study: Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise“*.

Die Studie belegt eindeutige Zusammenhänge zwischen tiereiweißreicher Ernährung und der Entstehung von chronischen Erkrankungen.

2011 wurde der Dokumentarfilm „Forks Over Knives“ (deutscher Titel: „Gabel statt Skalpell“*) veröffentlicht, welcher sich mit der Forschungsarbeit von T. Colin Campbell beschäftigt. Die Dokumentation gibt einen Überblick über die China Studie und weiteren Studien zum Thema veganer Ernährung.

Den deutschen Trailer zu „Gabel statt Skalpell“ kannst du dir hier ansehen:

Attila Hildmann und seine Vegan for Youth Triät

Warum ausgerechnet eine 60-Tage-Vegan-Challenge und nicht nur 30 Tage? Nach der China Study wollte ich mich auch endlich näher mit Attila Hildmann beschäftigen. Auch seinen Namen kannte ich schon seit Jahren und ich wusste, dass er vegane Kochbücher geschrieben hat. Das war’s aber auch schon mit meinen Informationen über ihn.

Mir fiel das Buch „Vegan for Youth“* in die Hände, in dem Attila Hildmann eine 60-Tage-Vegan-Challenge vorschlägt. Statt Diät nennt er es Triät, weil man sich während der veganen Challenge nicht nur um die Ernährung kümmern soll, sondern auch regelmäßig Sport machen und meditieren soll. Das Buch enthält viele interessante Hintergrundinformationen und auch konkrete Anweisungen zu Sport und Meditation, man startet zum Beispiel mit täglich 15 Minuten meditieren und steigert sich im Laufe der Challenge auf bis zu 30 Minuten.

Der Auslöser meiner 60-Tage-Challenge

Nach dem Lesen dieses Buches beschloss ich, von 2. Jänner 2020 bis 1. März 2020 die 60-Tage-Vegan-Challenge zu absolvieren. Da ich schon seit mehreren Jahren Interesse an veganer Ernährung habe, wollte ich es bei dieser Challenge genau wissen, und machte vor und nach der Challenge einen Bluttest bei meiner Hausärztin. Am 19. Dezember 2019 war ich Blutabnehmen. Diese Bluttests motivierten mich und gaben mir eine Art Verpflichtung, die Challenge auch wirklich durchzuziehen.

Muss man wirklich 60 Tage lang durchhalten?

Als ich mich für die vegane Challenge entschied, wusste ich, dass ich Mitte Jänner für 1-2 Nächte in eine Therme nach Ungarn fahren würde und dass es dort schwierig wäre, sich vegan zu ernähren. Ich wollte deshalb aber auch nicht erst nach der Therme mit meiner Challenge beginnen.

Zum Glück war das kein Problem, denn Attila Hildmann schreibt selbst, dass man sogenannte „Cheat days“ machen kann, wenn man zum Beispiel bei einer Geburtstagsfeier eingeladen ist oder es sonst irgendwelche Anlässe gibt, wo es schwer ist, sich vegan zu ernähren. Für jeden Cheat day, an dem man essen kann, was man will, soll man die Challenge jedoch um drei Tage verlängern. Damit die 60-Tages-Challenge nicht zu einem Jahresprojekt wird, sollten es natürlich nur sehr wenige Cheat days sein.

Im Endeffekt kam ich während meiner veganen Challenge auf drei Cheat days – zwei Tage Therme im Jänner und einmal war ich mit meiner Mutter und meiner Oma Essen, nachdem diese länger im Spital war. Ich verlängerte daher um 9 Tage, der letzte Tag meiner Challenge war der 10. März 2020.

Ich bin jetzt Veganerin – und was esse ich jetzt?

Ab dem ersten Tag machte ich Notizen über mein Gewicht, was ich gegessen habe, ob und wie lange ich meditiert habe, ob ich Kaffee getrunken und Yoga gemacht habe. Ich wollte nämlich auch mit täglichen Sonnengrüßen in den Tag starten.

Das Erstellen der täglichen Notizen erwies sich als mühsam. Täglich notierte ich dann nur noch mein Gewicht. Die Yogaübungen ließ ich sehr bald aus und auch das Meditieren wurde immer seltener. Anfangs wollte ich die fehlenden Meditationstage nach der Challenge nachholen. Aber nach 69 Tagen veganer Ernährung (mit 3 Tagen Ausnahme) war ich froh, als die Challenge beendet und ich wieder „frei“ war.

Es dauerte ein wenig, bis ich in die vegane Ernährung wirklich eingetaucht bin. Am ersten Tag gab es zum Beispiel einen veganen Dosensnack aus einem türkischen Supermarkt zu Mittag – gefüllte Mangoldblätter – und am Abend Suppe.

Der türkische Supermarkt hat sogar vegane To-Go-Snacks, neben gefüllten Mangoldblättern gibt es auch gefüllte Weinblätter oder Okraschoten

Ursprünglich wollte ich auch ganz viele Gerichte aus dem „Vegan for Youth“-Kochbuch nachkochen, aber mir wurde schnell klar, dass ich nicht dreimal täglich kochen, sondern den Aufwand möglichst gering halten wollte. Sich eine Zeit lang vegan zu ernähren ist eine Sache, plötzlich eine Meisterköchin mit unzähligen kreativen und aufwändigen Gerichten zu werden, eine ganz andere. Die Rezepte aus dem Buch, die ich probiert habe, vor allem die Nachspeisen, schmeckten sehr gut.

Superfood-Pulver und Shakes

Zu Beginn meiner veganen Challenge bestellte ich mir auch einige von Attila erwähnten Superfood-Pulver. Außerdem wollte ich so viele Lebensmittel wie möglich in Bioqualität kaufen. Wenn schon gesund ernähren, dann ordentlich.

Grünes Matchapulver, Acai, Acerola und Maca gehen ganz schön ins Geld und sind unnötig, wenn man sie dann nicht regelmäßig verwendet.

Tipp: Starte so einfach wie möglich. Man braucht keine Superfoods für den Start einer Challenge und schon gar nicht mehrere verschiedene. Wenn du willst, kannst du dir am Beginn einer Ernährungschallenge ein Superfood besorgen. 

Veganes Fast Food und Essen unterwegs

Meine Notizen verraten mir, dass ich bereits am sechsten Tag zu Mittag bei McDonald’s einkehrte. Mein selbst erstelltes veganes Menü habe ich im Verlauf der Challenge öfters bestellt und es sah so aus: Pommes mit Ketchup, kleiner Salat mit Nussdressing und Cola. Ich war so glücklich, dass ich als Veganerin auch zu McDonald’s gehen konnte.

Noch am selben Abend betrat ich zum ersten Mal ein Le Burger Restaurant und war sofort Feuer und Flamme für den veganen Burger, der war sooo gut!

Während meiner veganen Ernährungsphase waren die Besuche in asiatischen Restaurants wahre Highlights, denn dort war es nicht kompliziert, etwas Veganes zu bekommen. Veganes Curry mit Reis, Wok Gemüse mit Tofu, das alles schmeckte mir auch vorher schon. Aber während meiner Challenge genoss ich es umso mehr, denn als frisch gebackene Veganerin hatte ich doch oft das Gefühl, dass ich unterwegs nichts essen konnte.

Ich war auch in Gasthäusern in ländlichen Gegenden und war überrascht, wie hilfsbereit das Personal reagierte und mir spontan etwas Veganes zusammenstellte. Und zur Not wurden es dann auch einfach mal Potato Wedges mit Ketchup, wenn es sonst nichts gab.

Tipp: Es gibt auch Handy-Apps, die vegane und vegetarische Restaurants in deiner Gegend anzeigen.

Vegan im Supermarkt

Mittlerweile gibt es unglaublich viele vegane Produkte in den Supermärkten, man muss nur genau schauen. Ich war wirklich überrascht, wie einfach es grundsätzlich ist, sich vegan zu ernähren. Es gibt schon fast alles auch in einer veganen Version.

Folgende Produkte habe ich während meiner 60-Tage-Vegan-Challenge kennen- und lieben gelernt:

  • Veganes Bio Streichfett von Naturli (Merkur)
  • Vegane Genießerscheiben Mild von Veganz (Spar)
  • Veganer Feta: Greek white Block von Violife (Merkur)
  • Bio-Aufstrich Karotte Zucchini von Dennree (Denn’s)
  • Statt Creme Fraiche: Creme Vega von Dr. Oetker (Merkur, Spar)
  • Veganes Magnum-Eis (Spar)
  • Eine absolute Entdeckung war: Vegane Pizza von Veganz (Spar)
  • Vegane Schokolade von Rittersport (Spar)
Es gibt so viele leckere vegane Produkte – und auch auf Schokolade muss man nicht verzichten

Tipp: Probier‘ doch mal Jackfruit! Diese Frucht hat wirklich viel Ähnlichkeit mit Huhn und schmeckt sehr gut.

Pflanzliche Milch

Heutzutage gibt es unzählige pflanzliche Milchsorten, angefangen von klassischer Sojamilch über Hafer-, Dinkel-, Mandel-, Reis- und Kokosnussmilch. Neben dem Geschmack ist es aber auch sehr wichtig auf die genauen Inhaltsstoffe zu achten, denn sehr vielen Produkten wird Zucker hinzugefügt.

Ich habe viele verschiedene vegane Milchsorten probiert, mein Favorit wurde dann: „Alpro – Geröstete Mandel ohne Zucker“. Mit der Zeit habe ich dann bemerkt, dass McCafé „Alpro – For Professionals Soya“ verwendet. Diese Milch ist ebenfalls ohne zusätzlich hinzugefügten Zucker und lässt sich sehr gut aufschäumen. Daher ist sie derzeit mein Favorit für Kaffee.

Erst vor wenigen Wochen habe ich diese Milch entdeckt: „Innocent Pflanzendrink Kokosnuss & Reis“. Auch ungesüßt. Da ich Kokosnuss liebe, könnte ich diese Milch literweise trinken.

Meine neuen Milchfreunde

Vegane Rezepte

An veganen Rezepten mangelt es heutzutage nicht, im Internet findet man unzählige, auch einfache Rezepte. Und natürlich gibt es auch viele verschiedene vegane Kochbücher. Viele Rezepte sind aber von Haus aus vegan, wie zum Beispiel mein „quick and dirty“ Lieblingsgericht Mangoldtaschen (schnell und einfach zubereitet und schmeckt köstlich):

Einfach, günstig, schnell und gut

Ich kann dir auch den Blog Iss Happy empfehlen. Sofia hat sehr viele informative Videos erstellt und auf dem Blog findest du einfache und wirklich gute Rezepte.

Fleisch gibt es an jeder Ecke

Im Laufe meiner Vegan-Challenge ist mir aufgefallen, dass man jederzeit und quasi an jeder Ecke Fleisch oder Wurst bekommt. Überall gibt es Schnitzelbuden, Würstelstände, Kebab- und Burgerhäuser und in jeder Tankstelle bekommt man eine Wurst-, Schnitzel- oder Käsesemmel. Aber was macht ein Veganer?

Beim Spar habe ich einen veganen Bio-Kokos-Riegel entdeckt, den ich oft unterwegs gegessen habe. Ansonsten hatte ich auch öfters Nüsse und Datteln mit. Man kann auch einen Salat zuhause vorbereiten und dann unterwegs erst das Dressing hinzufügen und hat somit einen gesunden, veganen und leckeren Snack für unterwegs.

Datteln sind ein toller süßer Snack für zwischendurch – der Kokosriegel ist auch sehr gut

Im Internet und auch in Attila’s Kochbüchern* gibt es viele verschiedene Rezepte für Energiekugeln (Energy balls), die ohne kochen oder backen mit wenig Zutaten auskommen und leckere, energiereiche Snacks für unterwegs sind.

Vegan-Challenge erweitert: Regelmäßiges Fasten

Nach einem Monat hatte ich ca. ein Kilo weniger als zu Beginn der Challenge. Das war ganz gut, aber ich war ungeduldig. Es war ein toller Zufall, dass mir dann das Buch „Schamanisches Fasten: Abnehmen und alles essen – das geht wirklich!“* in die Hände fiel.

Über Schamanismus wusste ich eigentlich nichts, aber das Interesse war da. Dies war jedoch gar nicht so wichtig, denn in dem kleinen Büchlein geht es einfach ums Fasten. Die Autorin erzählt so begeistert von ihren positiven Erfahrungen mit regelmäßigen Fastentagen, dass ich sofort darauf ansprach und das auch ausprobieren wollte.

An Tag 38 meiner veganen Challenge hatte ich meinen ersten Safttag. An diesem Tag trank ich nur Säfte, Wasser und Tee und aß nichts. Am nächsten Tag hatte ich 1 kg weniger, am Tag danach wieder ein halbes Kilo mehr. Von da an machte ich ca. zwei Safttage pro Woche, wobei ich meine eigenen Regeln für die Fastentage aufstellte.

Ich trinke nicht nur Wasser und Tee an den Fastentagen, sondern auch Gemüsesäfte, Obstsäfte und dickflüssige Smoothies. Weil ich an den Fastentagen schon auch hungrig bin, trinke ich mehr Obstsaft als eigentlich gut wäre, um abzunehmen (1 Liter oder mehr am Tag).

Wie hat sich das Gewicht entwickelt?

Durch die Kombination von veganer Ernährung mit regelmäßigen Fastentagen, an denen ich auf feste Nahrung verzichte, konnte ich ca. zwei Kilogramm pro Monat abnehmen. Am Ende der Challenge hatte ich 2,1 kg weniger als am Morgen des ersten Fasttages und 3,3 kg weniger als am ersten Tag der Challenge (2. Jänner 2020).

Wie sehen die Blutbefunde aus?

Die Challenge dauerte von 2. Jänner bis 10. März 2020. Vor der Challenge war ich am 19. Dezember 2019 Blutabnehmen und danach am vorletzten veganen Ernährungstag am 9. März 2020.

Schon im Dezember war ich überrascht, dass meine Werte trotz Übergewicht so gut waren. Ich hatte jetzt nicht viel Übergewicht, aber man sah schon, dass ich zu viel auf den Rippen hatte. Trotzdem waren alle Werte im grünen Bereich, lediglich das Cholesterin war mit 206 mg/dl mit einem „+“ markiert (es sollte unter 200 sein).

Aber jetzt kommt das Spannende: Wie sahen die Blutwerte nach 60 Tagen veganer Ernährung aus?

Für diese Challenge machte ich sogar zwei Bluttests

Trommelwirbel … die Werte waren NOCH BESSER!

Ok, der Wert „BUN“ hatte mit 4 mg/dl ein Minus davor (sollte zwischen 6 – 2o sein). BUN sind Harnstoffwerte (Blutharnstoff-Stickstoff) und niedrige Werte sind nicht tragisch (ich bin keine Ärztin, aber meine Ärztin hatte nichts gegen diesen Wert).

Hier ein paar meiner Blutwerte:

19. Dezember 2019 09. März 2020 Referenzbereich
Triglyceride 125 mg/dl 85 mg/dl <150
Eisen 132 ug/dl 98 ug/dl 37-145
Cholesterin/HDL 2,75 2,23 bis 4.0
HDL-Cholesterin 75 mg/dl 83 mg/dl >40
LDL-Cholesterin 101 mg/dl 81 mg/dl Primärprevention: < 130 mg/dl
Vitamin B12 488 pg/ml 145-637

Wie man anhand der Tabelle sieht, haben sich die Werte eigentlich alle verbessert. Ok, der Eisengehalt im Körper schwankt bei Frauen immer wieder soweit ich weiß. Aber grundsätzlich hat sich eigentlich alles verbessert. Und auch nach 60 Tagen veganer Ernährung war ich weit entfernt von einem Vitamin-B12-Mangel, den viele Veganer haben.

Meine Hausärztin war sehr zufrieden mit den Werten und als ich ihr erklärte, warum ich nun zweimal Blutabnehmen war, reagierte sie positiv auf das Fasten, wohingegen sie die vegane Ernährung nicht so gut fand, weil man bei länger andauernder veganer Ernährung auf Mangelerscheinungen achten und oft Vitamin B12 in Form von Tabletten zu sich nehmen muss. Ich war überrascht, dass sie das regelmäßige Ein-Tages-Fasten gut fand.

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Fazit und Ausblick

Wie schon bei meinem vegetarischen Monat fühlte es sich sehr gut an, dass in einem so langen Zeitraum kein Tier wegen mir sterben musste (bis auf die Cheat days).

Positiv überrascht war ich auch von der umfangreichen Auswahl an veganen Produkten in den Supermärkten. Und im Gegensatz zu ein, zwei Wochen veganer Ernährung hatte ich viel länger Zeit, um mehr Produkte und vegane Alternativen kennenzulernen. Es war richtig spannend und machte Spaß, Woche für Woche durch die Supermarktgänge zu schlendern und sich genau umzusehen.

Ich hätte noch viel mehr vegane Rezepte kennenlernen können. Ich habe sehr oft die Mangoldtaschen gegessen und die veganen Pizzen landeten aus Bequemlichkeit auch sehr oft in meinem Magen.

Es war einfacher als gedacht, sich vegan zu ernähren. Denn ich vermisste Wurst, Fleisch und Käse nicht wirklich bzw. nur sehr, sehr selten. Trotzdem war es schon auch regelmäßig eine Herausforderung, wenn ich den ganzen Tag unterwegs war, Hunger bekam und mir nicht schnell irgendwo etwas besorgen konnte.

Die Verbesserung der Blutwerte sind für mich persönlich der Beweis, dass eine vegane Ernährung tatsächlich gesund ist und dass Fasten dem Körper gut tut.

Das Fasten entwickelte sich dann so, dass ich bald an drei Tagen in der Woche fastete und das mache ich auch heute noch. Montag, Mittwoch und Freitag esse ich nichts. In den letzten Wochen habe ich es etwas schleifen lassen und an den Fasten-Abenden dann doch ein paar Scheiben veganen Käse gegessen oder etwas anderes. Aber seit letzter Woche bin ich wieder konsequent.

Durch das Fasten schwankt mein Gewicht täglich sehr, aber unterm Strich wird es im Laufe der Wochen immer weniger. Auf diese Weise kann ich ca. 2 kg im Monat abnehmen. Aktuell habe ich 5-6 kg weniger als noch am 2. Jänner. Und das obwohl ich mir immer noch nicht die Zeit für regelmäßige Bewegung genommen habe.

Ich werde noch weiterfasten, bis ich 5 kg weniger habe. Dann habe ich das Gewicht erreicht, das ich zuletzt als Raucherin hatte. Wenn ich das erreicht habe, hätte ich gerne noch 2-3 kg weniger als Puffer.

Wie sich mein Gewicht entwickelt, wenn ich wieder jeden Tag esse, weiß ich nicht. Wenn ich mein Wunschgewicht erreicht habe, werde ich eventuell einmal in der Woche fasten, weil das Fasten sicher eine positive Wirkung auf den Körper hat.

Übrigens schmeckt mir Fleisch und Wurst seit meiner veganen Zeit gar nicht mehr so gut wie vorher. Ich hatte mich so auf das erste Cordon Bleu gefreut, aber dann hat es gar nicht so gut geschmeckt. Ich glaube mittlerweile tatsächlich, dass man sich das Fleisch essen abgewöhnen kann. Und vegane Bratwürstel mit Algen schmecken auch gut!

Hinweis und Anregung

Ich hoffe, dass dir mein Bericht gefallen hat und dass er dich vielleicht sogar motiviert hat, auch eine vegane Challenge zu starten, um diese Ernährungsweise kennenzulernen und deine Ernährungsgewohnheiten zu überdenken.

Mir persönlich hat die vegane Ernährung sehr gut getan. Trotzdem muss man täglich dran bleiben und aktuell esse ich wieder alles, wobei ich fast nie Wurst zuhause habe und nach wie vor den veganen Käse und die vegane Butter kaufe.

Ich finde die vegane Ernährungsweise sehr gut und interessant und ich freue mich sehr, dass ich durch das Fasten nun wirklich endlich abnehme.

Aber ich bin keine Ärztin, keine Ernährungsberaterin und ich will niemanden bekehren. Im Zweifelsfall sprich mit deinem Hausarzt, bevor du deine Ernährung umstellst oder fastest.

Und nun zu dir: Was denkst du über vegane Ernährung und über das Fasten? Hast du schon Erfahrung darin? Hinterlasse ein Kommentar und lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben!

Jasmin

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2 Gedanken zu „60-Tage-Vegan-Challenge – Meine Erfahrungen“

  1. Liebe Jasmin.
    Ich bin schon längere Zeit Veganerin. Auch bei mir war der Grund, es sollte wegen mir kein Tier leiden. Die Bilder, die wir alle kennen, waren für mich schrecklich.
    Ich habe kein Problem Biogemüse zu kochen. Nur Milch, Eier und Käse gehen mir ab.
    Bei den vielen veganen Produkten muss man sehr genau schauen, die Inhaltsstoffe, vor allem Zucker sind sehr problematisch.
    Ich werde deine empfohlene Milch von Alpro ausprobieren.
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spass und Erfolg.
    Liebe Grüße Charlotte Wartha

    • Hallo Charlotte,
      als ich nach zwei Monaten dann zum ersten Mal wieder Käse gegessen hab, hat mir der auch nicht mehr so gut geschmeckt wie ich ihn in Erinnerung hatte. Mit der Zeit verändert sich der Geschmack anscheinend wirklich. Respekt, dass du so konsequent vegan lebst, obwohl du gewisse Dinge vermisst! Mit den Inhaltsstoffen hast du Recht, da muss man wirklich sehr genau schauen (nicht nur bei veganen Produkten).
      Ich wünsche dir auch alles Gute!
      Liebe Grüße,
      Jasmin

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