Hat mein Chef eine Schweigepflicht?

Zuletzt aktualisiert am 9. August 2024

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Verschwiegenheitspflicht innerhalb der allgemeinen gesetzlichen Grenzen durch vertragliche Vereinbarung erweitern. Mindestvoraussetzung für deren Zulässigkeit ist ein Geheimhaltungsinteresse des Arbeitgebers.

Hat ein Chef eine Schweigepflicht?

Grundsätzlich gilt die Schweigepflicht gegenüber jedem – auch den Angehörigen einer Person, selbst wenn diese noch minderjährig ist. Gegenüber Berufskollegen und Vorgesetzten, die mit dem jeweiligen Fall nicht betraut sind, sowie gegenüber Freunden und Verwandten muss ebenfalls Stillschweigen bewahrt werden.

Was darf man trotz Schweigepflicht sagen?

Trotz auferlegter Verschwiegenheit dürfen Sie natürlich über Ihren Job sprechen. Sofern nicht explizit anders geregelt, dürfen Sie über Ihre Tätigkeit, Aufgaben oder auch Ihr Gehalt erzählen. Entscheidend ist, dass Sie keine der oben genannten persönlichen Daten oder schützenswerten Informationen ausplaudern.

Hat der Arbeitgeber Schweigepflicht bei Kündigung?

Der Arbeitsvertrag ist bereits gekündigt und Sie scheiden in wenigen Wochen aus dem Unternehmen aus. Endet damit auch die Verschwiegenheitspflicht? Hier gilt: Nach einer Kündigung – egal von welcher Seite – bleibt die Schweigepflicht zu bestimmten Informationen bestehen.

Was fällt unter Verschwiegenheitspflicht?

Die Verschwiegenheitspflicht oder Schweigepflicht ist die rechtliche Verpflichtung bestimmter Berufsgruppen, ihnen anvertraute Geheimnisse nicht unbefugt an Dritte weiterzugeben. Im deutschen Strafgesetzbuch ist die Verletzung der Schweigepflicht in § 203 StGB als Verletzung von Privatgeheimnissen geregelt.

Darf mein Arbeitgeber das? - Arbeitsrecht | Kanzlei ZHS

Was fällt unter die Verschwiegenheitspflicht?

Die Verletzung der Schweigepflicht ist in Deutschland strafbar. Gem. § 203 Abs. 1 Strafgesetzbuch (StGB) macht sich der Verletzung von Privatgeheimnissen strafbar, wer als Verschwiegenheitsverpflichteter unbefugt ein fremdes Geheimnis offenbart.

Hat der Chef eine Schweigepflicht?

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Verschwiegenheitspflicht innerhalb der allgemeinen gesetzlichen Grenzen durch vertragliche Vereinbarung erweitern. Mindestvoraussetzung für deren Zulässigkeit ist ein Geheimhaltungsinteresse des Arbeitgebers.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

Private Informationen. Generell darf der Chef nicht mit anderen Mitarbeitern über private Angelegenheiten eines anderen Mitarbeiters sprechen, z.B. dessen private Situation, Krankheit, familiäre Probleme und ähnliche Themen.

In welchen Fällen gilt die Schweigepflicht nicht?

Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Schweigepflicht. § 138 StGB regelt für jede Person die Strafbarkeit der Nichtanzeige bestimmter geplanter Straftaten. Zu diesen Straftaten zählt unter anderem Menschenhandel, Menschenraub, räuberische Erpressung, Raub, Totschlag, Mord und Brandstiftung.

Wem darf ich von meiner Kündigung erzählen?

Gegenüber Kolleginnen und Kollegen wird man die Kündigung aber in jedem Fall bedenkenlos kommunizieren dürfen.

Welche Strafe bei Schweigepflichtverletzung?

Was passiert, wenn man die ärztliche Schweigepflicht bricht? Bei einem Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht droht im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe. Nach § 203 Abs. 1 StGB wird die Verletzung der Schweigepflicht mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft.

Was darf der Arbeitgeber nicht vom Arbeitnehmer fordern?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

In welchen Fällen darf die Schweigepflicht gebrochen werden?

Ansonsten darf der Arzt nur dann die Schweigepflicht brechen, wenn eine Gefahr für ein wichtiges sonstiges Rechtsgut besteht, z.B. das Leben des Partners (HIV) oder den Straßenverkehr. Keine Rechtfertigung ist gegeben, wenn der Patient bereits eine Straftat begangen hat, wohl aber, wenn er eine begehen will.

Kann ich dir etwas über die Arbeit erzählen?

Sie können also durchaus über Ihren Tag auf der Arbeit sprechen. Achten Sie nur darauf, dass Sie nichts berichten, das unter das Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis fällt. Zum Beispiel können Sie darüber reden, dass es technische Schwierigkeiten auf der Arbeit gab, aber nicht, welche Schwierigkeiten es im Detail waren.

Wo endet Schweigepflicht?

Der Arzt darf seine Schweigepflicht gegenüber der Polizei nur dann brechen, wenn er im Rahmen der Behandlung mitbekommt, dass sein Patient ein schweres Verbrechen plant und dadurch die Gesundheit anderer gefährdet wird. Das Strafgesetzbuch (§ 34 StGB) geht hier von einem „rechtfertigenden Notstand“ aus.

Was fällt alles unter die Schweigepflicht?

Der Arzt hat über das, was ihm in seiner Eigenschaft als Arzt anvertraut oder bekannt geworden ist – auch über den Tod des Patienten hinaus – zu schweigen. Dazu gehören auch schriftliche Mitteilungen des Patienten, Aufzeichnungen über Patienten, Röntgenaufnahmen und sonstige Untersuchungsbefunde.

Welche Gründe können zum Aufheben der Schweigepflicht führen?

3. BEFREIUNGEN VON DER SCHWEIGEPFLICHT
  • 3.1. Einwilligung.
  • 3.2. ...
  • 3.2.1 Anzeige geplanter Straftaten.
  • 3.2.2 Beratung und Übermittlung von Informationen.
  • bei Kindeswohlgefährdung.
  • 3.3 Rechtfertigender Notstand.
  • 3.4 Verarbeitung zum Schutz lebenswichtiger Interessen.
  • 3.5 Auskunftsverpflichtungen von Krankenhäusern,

Welche Berufe fallen unter die Schweigepflicht?

Die Schweigepflicht – diese Berufe sind ihr verpflichtet

Anwälte, Notare und Verteidiger. Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.

Wann kann die Schweigepflicht rechtskonform verletzt werden?

Paragraf 34 Strafgesetzbuch rechtfertigt die Brechung der ärztlichen Schweigepflicht nur insoweit, als dies zur Abwendung einer gegenwärtigen Gefahr für ein gegenüber der Schweigepflicht höherwertiges Rechtsgut erforderlich ist. Es muss also um Abwendung einer bevorstehenden Straftat gehen.

Hat ein Chef Schweigepflicht?

BVerwG, Urteil vom 17.06.2020, 10 C 22/19). Da Geschäftsgeheimnisse der Verschwiegenheitspflicht unterliegen, muss der Arbeitgeber zudem ein berechtigtes wirtschaftliches Interesse an der Geheimhaltung haben, die er durch angemessene Geheimhaltungsmaßnahmen geheim zu halten versucht.

Sind Gespräche mit dem Chef vertraulich?

Vier-Augen-Gespräch bedeutet vertraulicher Inhalt

Manche Themen müssen zum Beispiel lediglich aus datenschutztechnischen Gründen hinter verschlossenen Türen besprochen werden und dürfen somit gar nicht vor anderen Kolleginnen und Kollegen geführt werden.

Ist es verboten was mit seinem Chef zu haben?

Es ist nicht verboten, eine Beziehung mit seinem Chef oder seiner Chefin zu führen. Anders sieht es aus, wenn ein strafbares Verhalten gegeben ist. In diesen Fällen kann eine fristlose Kündigung drohen. Ist die untergebene Person minderjährig, kommt eine Strafbarkeit wegen Misshandlung Schutzbefohlener in Betracht.

Wie weit geht die Verschwiegenheitspflicht?

Dauer der Verschwiegenheitspflicht

‌Die Verschwiegenheitspflicht gilt grundsätzlich für die gesamte Dauer des Arbeitsverhältnisses. Arbeitnehmer dürfen aber auch nach Ende des Arbeitsverhältnisses keine Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse ausplaudern, wenn daran ein berechtigtes Interesse des Arbeitgebers besteht.

Was ist der Unterschied zwischen Schweigepflicht und Verschwiegenheitspflicht?

Verschwiegenheitspflicht (Schweigepflicht) Die Verschwiegenheitspflicht nennt man auch Schweigepflicht oder – laut dem Strafgesetzbuch (StGB) – Verletzung von Privatgeheimnissen. Bestimmte Berufsgruppen haben dadurch die rechtliche Verpflichtung, keine anvertrauten Geheimnisse unbefugt an Dritte weiterzugeben.

Wem darf ich von meiner Abmahnung erzählen?

Muss eine schriftliche Abmahnung erfolgen, ist dies jedoch immer eine Angelegenheit zwischen dem Vorgesetzten und dem betreffenden Arbeitnehmer. Keinesfalls darf sie vom Arbeitgeber den anderen Kollegen mitgeteilt werden oder irgendwie öffentlich gemacht werden.