Zuletzt aktualisiert am 9. August 2024
Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat am 13.9.2022 (1 ABR 22/21) festgestellt, dass Arbeitgeber in Deutschland gesetzlich verpflichtet sind, die Arbeitszeiten der Arbeitnehmer zu erfassen.
Ist Stempeln auf der Arbeit Pflicht?
Müssen Arbeitszeiten nach deutschem Recht erfasst werden? Knapp drei Jahre nach dem EuGH-Urteil hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) im September 2022 bestätigt, dass alle Arbeitgeber verpflichtet sind, Arbeitszeiten zu erfassen.
Wird Stempeluhr Pflicht?
Wer muss Arbeitszeiten erfassen? Grundsätzlich sind alle Arbeitnehmer:innen von der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung betroffen. Einzig ausgenommen sind aktuell leitende Angestellte. Hier heißt es aufgepasst: Nicht jede Führungskraft ist automatisch leitende:r Angestellte:r.
Was passiert wenn keine Arbeitszeiterfassung?
Wird die Arbeitszeit trotz der geltenden Pflicht nicht erfasst, drohen Arbeitgebern Bußgelder und Arbeitnehmern arbeitsrechtliche Sanktionen, sofern Ihnen die Erfassung der Arbeitszeit wirksam übertragen wurde und sie gegen ihre Aufzeichnungspflicht verstoßen haben.
Kann Arbeitnehmer auf Zeiterfassung verzichten?
Kleinbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten können nach dem Gesetzentwurf weiterhin auf die elektronische Arbeitszeiterfassung verzichten. Hier genügt auch in Zukunft die Dokumentation der von den Arbeitnehmern geleisteten Stunden in Papierform.
Der Pflichtteil - Wer bekommt ihn und wie hoch ist er? | ERBRECHT | Menz & Partner
Wie muss die Arbeitszeit ab 2024 erfasst werden?
Seit wann ist die Arbeitszeiterfassung laut Gesetz Pflicht? In 2024 ist die elektronische Arbeitszeiterfassung Pflicht, da bereits das BAG-Urteil von 2023 rechtlich bindend war. Somit sind seit 2023 alle Arbeitgeber verpflichtet, die Arbeitszeit aller Mitarbeiter zu erfassen.
Wer ist von Zeiterfassung befreit?
Ausgenommen von der Pflicht zur elektronischen Zeiterfassung sind lediglich Unternehmen mit zehn oder weniger Beschäftigten – sie dürfen die Arbeitszeiten auch analog erfassen.
Ist minutengenaue Zeiterfassung Pflicht?
Ja, die Arbeitszeiterfassung in Unternehmen und Betrieben muss minutengenau erfolgen.
Wann entfällt Arbeitszeiterfassung?
Das heißt: für Arbeitnehmende, die monatlich regelmäßig mehr als 2.958 EUR brutto verdienen, entfällt die Aufzeichnungspflicht. Das greift allerdings nur, wenn der Arbeitgebende hier seinen Pflichten nach §16 Abs. 2 ArbZG (s.o.) nachkommt, also Arbeitszeiten über acht Stunden pro Tag aufzeichnet.
Wer muss die tägliche Arbeitszeit dokumentieren?
September 2022 (Az. 1 ABR 22/21) entschieden, dass Arbeitgeber nach § 3 Abs. 2 Nr. 1 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet sind, die gesamte Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen.
Sind 10 Minuten schon Überstunden?
Die früher bestehende Regelung, dass Arbeit, die sich daraus ergibt, dass nach Geschäftsschluss noch ein Kunde zu Ende bedient werden muss, bis zur Dauer von zehn Minuten nicht als Mehrarbeit zu werten ist, existiert nicht mehr!
Wie viel Minuten früher muss ich bei der Arbeit sein?
15 Minuten vor Arbeitsbeginn im Betrieb sein: Das dürfen Chefs von ihrem Team verlangen, wenn sie folgende Bedingungen erfüllen.
Wer kontrolliert die Arbeitszeiterfassung?
Arbeitszeitgesetz und Arbeitsschutzgesetz sind zwar Bundesgesetze, die Überwachung der Bestimmungen der Gesetze ist jedoch Aufgabe der Bundesländer.
Wie muss die Arbeitszeit erfasst werden?
Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit müssen grundsätzlich noch am Tag der Arbeitsleistung selbst – also tagesaktuell – aufgezeichnet werden. Arbeitgeber können die Aufzeichnung an die Arbeitnehmer delegieren, sie können sich aber dadurch nicht von der sie treffenden Aufzeichnungspflicht freizeichnen.
Wann muss gestempelt werden?
In Deutschland besteht nach dem Arbeitszeitgesetz nur die Pflicht, die über acht Stunden hinausgehende Arbeitszeit zu erfassen. Gewerkschaften betonen bereits seit Längerem, dass diese Aufzeichnung nur möglich sei, wenn auch die Arbeitszeit unterhalb von acht Stunden registriert würde.
Wer braucht keine Arbeitszeitaufzeichnungen führen?
Ausnahmen von der Pflicht zur Arbeitszeitaufzeichnung
Arbeitszeitaufzeichnungen nach dem MiLoG (Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit) sind entbehrlich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ein verstetigtes Arbeitsentgelt von mehr als 4.319 Euro brutto monatlich beziehen oder.
Wer darf Stempelzeiten kontrollieren?
Wer darf die Daten der Arbeitszeiterfassung einsehen? Außer dem Betriebsrat, den einzelnen Beschäftigten und dem Arbeitgeber hat niemand das Recht, die Daten aus der Arbeitszeiterfassung einzusehen, außer, die betroffene Person hat dies ausdrücklich gestattet.
Wie muss ein Arbeitszeitnachweis aussehen?
Was muss der Stundenzettel enthalten? Die wichtigsten Inhalte, welche in einem Stundenzettel enthalten sein sollten, sind Name, Datum, Ort, Arbeitsbeginn und -ende, Pausenzeit und tägliche Gesamtarbeitszeit.
Wer ist von der Aufzeichnungspflicht befreit?
Arbeitnehmende, die ein verstetigtes regelmäßiges Monatsentgelt von mehr als 4.319 Euro brutto erhalten, sind von den Aufzeichnungspflichten ausgenommen.
Ist eine Stempeluhr Pflicht?
Muss jeder Arbeitnehmer selbst die elektronische Arbeitszeiterfassung durchführen? Nein. Wie bereits im Urteil des BAG vermerkt, soll die Pflicht zur Erfassung der Arbeitszeit delegierbar sein. Die Erfassung kann so durch den Arbeitnehmer, den Vorgesetzten oder den Arbeitgeber erfolgen.
Welche Mitarbeiter brauchen keine Zeiterfassung?
Von der Verpflichtung zur Arbeitszeiterfassung ausgenommen sind damit leitende Angestellte im Sinne von § 5 Abs. 3 BetrVG, also insbesondere Führungskräfte, die zur selbständigen Einstellung und Entlassung berechtigt sind oder eine auch im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutende Prokura haben.
Wer ist von Zeiterfassung ausgenommen?
Zeiterfassungspflicht: Ausnahmen vorhanden
Chefärzte. Leitende Angestellte. Leiter und leitende Personen an öffentlicher Dienststellen. Beamte.
Wie müssen Pausen dokumentiert werden?
Achtung: Pausenzeiten gehören nicht zur Arbeitszeit, sind also herauszurechnen; die konkrete Dauer und Lage der jeweiligen Pausen müssen nicht aufgezeichnet werden.
Wann fängt die Arbeitszeit an?
Die Arbeitszeit beginnt hiernach zu dem Zeitpunkt, zu dem der Beschäftigte die vertraglich geschuldete Tätigkeit an dem durch seinen Arbeitgeber bestimmten Arbeitsplatz aufnimmt. Arbeitsplatz in diesem Sinne ist der Ort, an dem der Beschäftigte die geschuldete Arbeitsleistung tatsächlich erbringt.
Wie viele Überstunden darf ich machen?
Wie viele Überstunden pro Monat sind gesetzlich erlaubt? Zwar gibt es kein explizites gesetzliches Limit der monatlichen Überstunden, allerdings existiert ein solches in Bezug auf die wöchentliche Arbeitszeit: Im Durchschnitt von zwölf Kalendermonaten darf diese maximal 48 Stunden betragen.