Kann ich meinen Job verlieren, wenn ich streike?

Zuletzt aktualisiert am 4. November 2024

Darf der Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik abmahnen oder kündigen? Nein. Bei der Teilnahme am Streik sind solche Maßregelungen durch den Arbeitgeber rechtlich unzulässig.

Welche Folgen hat ein Streik für den Arbeitnehmer?

Folgen des Streiks für Arbeitnehmer

Folgenlos bleibt ein Streik aber dennoch nicht. Denn während des Streiks bekommt der Arbeitnehmer keinen Lohn bzw. kein Gehalt. Das gilt auch für Urlaubsgeld, Feiertagszuschläge und für die Lohnfortzahlung im Falle einer Krankheit.

Was passiert, wenn ich wegen dem Streik nicht zur Arbeit komme?

Wer wegen eines Streiks zu spät zur Arbeit kommt, riskiert für die ausgefallene Zeit eine anteilige Kürzung des Gehalts – egal welche Anstrengungen er unternommen hat. Der Arbeitnehmer hat auch keinen gesetzlichen Anspruch darauf, diese Arbeitszeit einfach nachzuholen.

Welcher Arbeitsweg ist zumutbar bei Streik?

Pendeln Sie jeden Tag eine Stunde mit dem Zug zwischen Arbeit und der Wohnung, dann ist es zumutbar, dass Sie für die Zeit des Streiks die Strecke mit dem eigenen Auto fahren oder eine Mitfahrgelegenheit nutzen. Ein Ausweichen auf ein Taxi wäre in diesem Fall hingegen nicht zumutbar.

Wer zahlt bei Streik den Lohn?

Gehalt während eines Streiks

Grundsätzlich erhalten Gewerkschaftsmitglieder im Falle eines Streiks Streikgeld von ihrer Gewerkschaft, während nicht gewerkschaftlich organisierte Streikende auf die Lohnfortzahlung ihres Arbeitgebers angewiesen sind.

Kann der Betriebsrat während eines Streiks seine Beteiligungsrechte ausüben? | Betriebsrat Video

Ist Streik ein Kündigungsgrund?

Die Teilnahme an Streiks, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind (sog. „wilden Streiks“) stellen eine Verletzung der arbeitsvertraglichen Hauptpflicht dar und können eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen.

Ist Streik bezahlte Arbeitszeit?

Nein. Der Arbeitgeber kann (muss nicht) für Streikzeiten das Gehalt kürzen. Der Arbeitgeber darf nicht ohne Zustimmung der Arbeitnehmer/-innen Arbeitszeit vom Arbeitszeitkonto für die Teilnahme am Streik verrechnen.

Kann man wegen Streik zuhause bleiben?

Nein. Den Arbeitnehmer trifft das sogenannte Wegerisiko. Es liegt also in seiner Verantwortung, pünktlich am Arbeitsplatz zu sein. Einfach wegbleiben von der Arbeit - das geht auf keinen Fall.

Sind Streiktage Minusstunden?

Bei einem Streik darf der Arbeitgeber keine Minusstunden androhen. Bei einem Streik dürfen alle Arbeitnehmenden eines Unternehmens beteiligt sein, die spezielle Forderungen geltend machen möchten. Das ist auch im Art. 9 Absatz III des Grundgesetzes verankert.

Kann ich bei Streik Urlaub nehmen?

Während einer Streikteilnahme ist eine Urlaubsgewährung nicht möglich; die Arbeitspflicht ist bereits suspendiert. Eine Freistellung gerade durch die Gewährung von Urlaub ist deshalb nicht mehr möglich. Etwas anderes gilt nur dann, wenn der Beschäftigte zuvor erklärt, dass er sich nicht mehr an dem Streik beteiligt.

Wie lange muss ein Streik vorher angekündigt werden?

Müssen Streiks grundsätzlich angekündigt werden und wenn ja, welche Fristen gibt es? Nein. Es besteht grundsätzlich keine Pflicht, einen Streik innerhalb einer bestimmten Frist anzukündigen. Arbeitskampfmittel wie der Streik dürfen gerade überraschend und punktuell eingesetzt werden.

Kann man trotz Streik arbeiten?

Darf ich trotz Streik arbeiten gehen? Ja. Arbeitswillige, die sich nicht an einem von einer Gewerkschaft organisiertem Streik beteiligen, haben grundsätzlich das Recht, ihrer Beschäftigung nachzugehen. Allerdings ist es möglich, dass der Arbeitgeber während des Streiks [Verlinkung] eine Aussperrung verhängt.

Welche Rechte habe ich bei Streik?

Zum Streik darf nur die Gewerkschaft aufrufen. Das Arbeitsverhältnis ruht, Arbeitsleistung muss nicht erbracht werden. Versicherungspflichtige haben Anspruch auf Krankenversicherungsschutz. Nach dem Streik besteht Anspruch auf Weiterbeschäftigung.

Was passiert, wenn ich nicht zur Arbeit komme wegen Streik?

Sollte eine Verspätung unvermeidbar oder sogar ein Erscheinen am Arbeitsplatz unmöglich sein, ist hiervon der Arbeitgeber unverzüglich zu unterrichten. Versäumt das der Mitarbeiter, riskiert er sogar eine Abmahnung. Ob das angesichts der aktuellen Situation angebracht ist, darf aber angezweifelt werden.

Wann muss ich meinem Arbeitgeber sagen, dass ich streike?

Nein. In einem Streik sind die wechselseitig bestehenden Rechte und Hauptpflichten aus dem Arbeitsverhältnis suspendiert. Es besteht somit keine Meldepflicht gegenüber dem Vorgesetzten und es muss nicht ausgestempelt werden.

Was passiert, wenn ich streike und nicht in der Gewerkschaft bin?

Unorganisierte – Beschäftigte, die keiner Gewerkschaft angehören – dürfen sich an Streiks beteiligen. Dies hat das Bundesarbeitsgericht 1980 in einem Urteil ausdrücklich festgestellt. Die GEW ermutigt Unorganisierte, sich an Streiks zu beteiligen, um eine Spaltung der Beschäftigten zu verhindern.

Wer darf nicht streiken?

Das Verbot wird damit begründet, dass Beamtinnen und Beamte Träger hoheitlicher Verantwortung sind. Beamtinnen und Beamten steht aber weiterhin das Recht zu, sich in Gewerkschaften zusammenzuschließen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern hingegen dürfen streiken.

Was ist, wenn man keine Möglichkeit hat zur Arbeit zu kommen?

Das sogenannte „Wegerisiko“ trägt der Arbeitnehmer. Eine mögliche Fortzahlung des Entgelts bei vorübergehender Verhinderung nach § 616 BGB greift nicht, weil der Grund für die Verhinderung nicht „in der Person“ des Arbeitnehmers liegt. Das Wichtigste ist: mit dem Arbeitgeber sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Wann trägt der Arbeitgeber das Wegerisiko?

* Bestimmte Örtlichkeiten in Gebirgsgegenden (Sturm, Schnee, Lawinen). Hier können immer mal wieder extreme Wetterereignisse ein pünktliches Eintreffen verhindern. In diesen Fällen trägt ausnahmsweise der Arbeitgeber das Wegerisiko. Er muss also auch dann den Mitarbeiter bezahlen, wenn dieser dann verhindert ist.

Kann man gekündigt werden, wenn man streikt?

Nein. Bei der Teilnahme am Streik sind solche Maßregelungen durch den Arbeitgeber rechtlich unzulässig.

Ist ein Streiktag ein Arbeitstag?

Arbeitstage habe? Wenn Du relativ flexibel selbst entscheiden kannst, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Du Deine Arbeitsleistung erbringst, kannst Du das natürlich auch an den Tagen machen, an denen zum Streik aufgerufen wird. Der Streiktag oder die Streiktage sind dann Deine Arbeitstage.

Welche Nachteile hat ein Streik?

Wegen der Teilnahme an einem Streik, zu dem die Gewerkschaft aufgerufen hat, dürfen weder Auszubildenden, noch Beschäftigten Nachteile entstehen. Jedes Arbeitsgericht wird eine Abmahnung umgehend aus der Personalakte entfernen lassen!

Werden Streiktage vom Urlaub abgezogen?

Solange sich der Arbeitnehmer nicht aktiv daran beteiligt, hat ein ausgebrochener Streik keine Auswirkungen auf den Urlaubs- und Urlaubsentgeltanspruch. Ein bewilligter und bereits angetretener Urlaub wird durch einen Streikbeginn nicht unterbrochen.

Wie hoch ist das Streikgeld pro Tag?

(5) Das Streikgeld richtet sich nach der Höhe des maßgebenden GdS-Beitrages. Es beträgt mindestens das Dreifache des Monatsbeitrages je Streiktag. Der Bundesvorstand kann höhere Beträge festsetzen, die einen Nettolohnausgleich nicht überschreiten dürfen.

Was ist, wenn ich am Streiktag krank bin?

Was passiert, wenn ich während des Streiks krank werde? entfällt, nämlich wegen Streikteilnahme. Sie erhalten während der Erkrankung Krankengeld (§ 44 ff. SGB V).