Kann mein Chef mein Trinkgeld behalten?

Zuletzt aktualisiert am 22. Oktober 2024

Juristisch gesehen darf jede Servicekraft ihr Trinkgeld behalten, niemand kann sie zur Abgabe zwingen. Doch als Chef kannst du die Trinkgeld-Regelung in deiner Gastronomie wesentlich beeinflussen. Die optimale Lösung ist es, wenn du dich zusammen mit deinen Mitarbeitern auf eine einvernehmliche Regelung einigen kannst.

Wem gehört das Trinkgeld im Arbeitsrecht?

Trinkgelder sind freiwillige Zuwendungen Dritter an den Arbeitnehmer. Gemäß § 107 Abs. 3 Satz 2 GewO handelt es sich um einen Geldbetrag, den ein Dritter ohne rechtliche Verpflichtung dem Arbeitnehmer zusätzlich zu einer dem Arbeitgeber geschuldeten Leistung zahlt.

Kann der Chef Trinkgeld einbehalten?

Kann der Chef das Trinkgeld behalten? Laut § 107 der Gewerbeordnung ist es untersagt, dass Arbeitnehmer ausschließlich eine Entlohnung durch das Trinkgeld erfahren. Ferner ist eine Anrechnung auf den Lohn nicht erlaubt, da das Trinkgeld in der Gastronomie einer Schenkung ähnelt.

Wem gehört das Trinkgeld in der Gastronomie?

Gehören die Trinkgelder dem Gastronomen/der Gastronomin? Nein: Gibt ein Gast Ihrer Servicekraft Trinkgeld, gehört es ausschließlich dieser. Weil der "Tip" aus einer persönlichen Beziehung zwischen Gast und Servicekraft resultiert, muss die Servicekraft diesen nicht dem/der Betriebsinhaber:in geben.

Habe ich ein Recht auf Trinkgeld?

Trinkgeld ist in der Höhe nicht festgelegt, freiwillig und daher nicht kalkulierbar. Arbeitnehmer haben keinen rechtlichen Anspruch auf Trinkgeld. Trinkgeld darf auch nicht auf den Lohn angerechnet werden.

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Ist Trinkgeld gesetzlich geregelt?

Allgemeine gesetzliche Regelung

Nach dem Gesetz der Gewerbeordnung darf der Arbeitgeber den Lohn nicht durch das Trinkgeld ersetzen. Das Trinkgeld darf nicht mit der Vergütung verrechnet werden. Außerdem ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet das Trinkgeld während Urlaub oder Krankheit zu zahlen.

Kann der Chef die Annahme von Trinkgeld verbieten?

So ist in bestimmten Bereichen, wie etwa dem Taxi-, Gaststätten- oder Friseurgewerbe, das Trinkgeld eine übliche Dienstleistung des Kunden, wohingegen in anderen Bereichen, etwa bei Behörden, die Annahme von Trinkgeldern pflichtwidrig untersagt ist.

Welche Berufsgruppen dürfen kein Trinkgeld annehmen?

Klar sollte allerdings sein, dass bestimmte Berufsgruppen gar kein Trinkgeld annehmen dürfen. Zu diesen Personen gehören unter anderem Beamte, Postboten oder Schaffner.

Ist es ok, kein Trinkgeld zu geben?

Wenn du in einem Lokal mit Selbstbedienung isst oder das Essen zum Mitnehmen orderst, dann ist Trinkgeld unüblich. Aber du darfst natürlich trotzdem gerne was geben. Wer einen regelmäßigen Service anbietet, bekommt gewöhnlich kein Trinkgeld (Kurierdienste, Postbote, Müllarbeiter).

Wer bestimmt über Trinkgeld?

Wer das Trinkgeld erhält, entscheidet jedes Team selbst. Der Arbeitgeber kann hier höchstens als Mediator auftreten. Wenn Ihr das Trinkgeld gerecht aufteilen wollt, bietet sich das Tronc-System an.

Kann man wegen Trinkgeld gekündigt werden?

Behält ein Arbeitnehmer Trinkgelder für sich, die er in eine gemeinsame Kasse zur Verteilung an alle Mitarbeiter weitergeben müsste, begeht er dadurch eine schwere Verletzung seiner arbeitsvertraglichen Pflichten. Der Arbeitgeber kann deshalb fristlos kündigen – so das Arbeitsgericht Siegburg.

Was ist ein Arbeitnehmer, der Trinkgeld erhält?

Ein Arbeitnehmer, der Trinkgeld erhält, übt eine Tätigkeit aus, bei der er oder sie üblicherweise und regelmäßig mehr als 30 USD pro Monat an Trinkgeldern erhält . Der Arbeitgeber eines Arbeitnehmers, der Trinkgeld erhält, ist nur dann verpflichtet, 2,13 USD pro Stunde als direkten Lohn zu zahlen, wenn dieser Betrag zusammen mit den erhaltenen Trinkgeldern mindestens dem gesetzlichen Mindestlohn entspricht.

Sind Kellner auf Trinkgeld angewiesen?

Oft herrscht Unklarheit, was für ein Betrag wann genau angemessen ist. In Deutschland sind Gastronomiemitarbeiter in der Regel auf das Trinkgeld angewiesen, um über die Runden zu kommen. So auch Nina Schneider. Die Mutter von drei Kindern arbeitet Vollzeit als Kellnerin in einem Berliner Restaurant.

Kann ein Chef Trinkgeld behalten?

Gemeinsam auf eine Trinkgeld-Regelung verständigen

Welches System in deinem Restaurant gilt, darfst du als Chef nicht alleine bestimmen. Juristisch gesehen darf jede Servicekraft ihr Trinkgeld behalten, niemand kann sie zur Abgabe zwingen.

Was bedeutet Rechtsanspruch auf Trinkgeld?

Diese Trinkgelder werden meist vom Arbeitgeber gezahlt, ihre Höhe ist arbeitsvertraglich festgelegt. Trinkgelder mit Rechtsanspruch sind stets in voller Höhe steuer- und sozialversicherungspflichtig. Einen Freibetrag gibt es dafür nicht.

Erhalten die Mitarbeiter eigentlich Trinkgeld?

Sofern ein Arbeitgeber die Höhe des erhaltenen Trinkgelds oder die Art der Verteilung nicht vor der Lohn- und Gehaltsabrechnung bestimmen kann, müssen diese Trinkgelder den Mitarbeitern so bald wie möglich nach dem regulären Zahltag ausgezahlt werden .

Kann ich mich dafür entscheiden, kein Trinkgeld zu geben?

Um es klar zu sagen: Die Etikette-Experten sagen nicht, dass man kein Trinkgeld an der Theke geben soll – nur, dass es in Ihrem Ermessen liegt . Ein Trinkgeld kann durchaus Mitarbeitern vorbehalten sein, die für ein tolles Erlebnis sorgen. „Es ist eine nette Geste, einem Mitarbeiter ein Trinkgeld zu geben, der über den Service hinausgeht“, sagt Swann.

Sind 2 Euro Trinkgeld zu wenig?

Möchten Sie jedoch freiwillig einen besonders guten Service belohnen, sind ungefähr zehn Prozent angemessen. Sie können zum Beispiel Trinkgeld geben, wenn Sie ein Reiseführer mehrere Tage lang begleitet. Hier sind ein bis zwei Euro pro Tag und pro Person angemessen.

Wann ist es in Ordnung, kein Trinkgeld zu geben?

Als generelle Regel gilt, dass Sie niemandem Trinkgeld geben müssen, der ein Gehalt bezieht oder ein Gewerbe ausübt . Das heißt, Sie müssen Ärzten, Anwälten, Lehrern, Klempnern oder Kabeltechnikern kein Trinkgeld geben. „Das würde nicht nur nicht erwartet, es wäre auch höchst unorthodox und sehr unangenehm“, sagt Farley.

Wem gehört Trinkgeld im Arbeitsrecht?

Denn das Trinkgeld ist ein Geschenk des Gastes an den Arbeitnehmer. Somit geht es auch direkt vom Gast in das Eigentum des Arbeitnehmers über. Zwar ermöglicht der Arbeitgeber durch seinen Betrieb überhaupt erst das Geld fließen kann, jedoch hat er an der Beziehung zwischen Gast und Arbeitnehmer keinen Anteil.

Ist Trinkgeld Schwarzgeld?

Denn das Trinkgeld, das in Form von Münzen und Noten an die Angestellten fliesst, wird in der Regel nirgends deklariert. Es erscheint weder auf Belegen noch auf einem Lohnausweis, sondern wandert als Bargeld in die Taschen der Kellnerinnen und der Kellner. Und so wird Trinkgeld in den meisten Fällen zu Schwarzgeld.

Bei welchen Jobs kriegt man Trinkgeld?

Trinkgeld wird oft in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Verkauf, Lieferservice und im Taxigewerbe vergeben.

Bin ich verpflichtet, Trinkgeld zu geben?

Trinkgeld ist in Deutschland nicht obligatorisch, aber es wird in der Regel gegeben. Der Betrag liegt in der Regel zwischen 5 % und 10 % der Rechnung. Wenn Sie mit Kreditkarte bezahlen, müssen Sie dem Kellner mitteilen, wie viel Sie berechnen möchten. Bei Barzahlung wird es dem Kellner ausgehändigt.

Ist kein Trinkgeld geben unhöflich?

Allgemein gilt: Ein kleines Trinkgeld kann gegeben werden, ist aber eher unüblich. Um sich für den guten Service zu bedanken, reicht ein höfliches „Tak“, auf Deutsch: danke, und ein Lächeln.

Warum darf man im Einzelhandel kein Trinkgeld annehmen?

Die meisten Kassiererinnen und Kassierer lehnen das Trinkgeld ab, da ihnen durch das private Geld an der Kasse Unterstellungen gemacht werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dann der Bestechlichkeit und der falschen Kassenführung beschuldigt werden.