Warum ist der Harz so kaputt?

Zuletzt aktualisiert am 11. Oktober 2024

BORKENKÄFER, TROCKENHEIT & KLIMAWANDEL IM HARZ Der Wald im Harz wird lichter und kahle Fichten prägen die Landschaft. Schäden entstehen vor allem durch Stürme, Trockenheit & Schädlingsbefall, wie durch den Borkenkäfer. Extremjahr folgt auf Extremjahr.

Wann begann das Waldsterben im Harz?

Was 1987 mit einem 7-Jahresprogramm begann, hält bis heute an: Mitte der 1980er Jahre begannen die Niedersächsischen Landesforsten, die aufgrund von Immissionsbelastung, landläufig unter den Schlagworten „Waldsterben durch sauren Regen“ bekannt, stark geschädigten Fichtenwälder mit Laubbäumen zu erneuern.

Warum sind im Harz die Bäume tot?

Stürme, Wetterextreme und Borkenkäfer lassen so die meist menschengeprägten, älteren Fichtenforste im Nationalpark großflächig absterben. Je nach Höhenlage setzen sich anschließend eher Buchen oder wieder junge Fichten durch. Totholz bleibt im Wald und bietet zahlreichen Bewohnern Nahrung und Unterschlupf.

Was ist mit Harzer Wald passiert?

Zusätzlich geschwächt vom Klimawandel wird der Harzer Wald jetzt Opfer des Borkenkäfers. Inzwischen sind bei einer Gesamtfläche des Nationalparks Harz mit 24.700 Hektar bis zum Jahr 2020 von seiner gesamten Fichtenwald-Fläche von 20.500 Hektar 14.700 Hektar (= 72 %) durch den Borkenkäfer vernichtet.

Warum Harz Bäume abgestorben?

Der Wald im Harz wird immer kleiner. Dem Landkreis zufolge sind bereits zwei Drittel der Fichten in der Region abgestorben. Grund sind meist Klimawandel und Borkenkäfer. Der "Krisenstab Wald" will das Waldsterben verhindern, unter anderem mit der Früherkennung von Waldbränden.

Nationalpark Harz: Klimawandel auf dem Brocken I tagesthemen mittendrin

Wird der Harz wieder aufgeforstet?

Im gesamten Landkreis Harz seien für 2024 weitere Aktionen geplant. Langfristig sollen so circa 2 000 Hektar Waldfläche pro Jahr aufgeforstet werden. Die untere Forstbehörde des Landkreises Harz rechnet mit einer Regeneration in den kommenden sieben bis zehn Jahren.

Wo ist das Waldsterben in Deutschland am schlimmsten?

Am schlimmsten hat es den Harz und Teile des Sauerlandes erwischt. Allein im Landkreis Harz sind zwei Drittel der Fichten abgestorben, 21.000 Hektar haben sich in eine Mondlandschaft verwandelt.

Ist der Borkenkäfer noch im Harz?

90 Prozent der Fichten im Nationalpark Harz an der Grenze von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen hat der Borkenkäfer bereits zerstört. Er frisst sich durch den Wald, bis auch die letzte Fichte fällt.

Wie wurde in der DDR der Borkenkäfer bekämpft?

In der DDR wurde DDT gegen den Borkenkäfer verwendet. Wegen starken Befalls der Forste wurden dort 1983/84 insgesamt etwa 600 Tonnen DDT ausgebracht, was allerdings eine untypisch große Menge war. Als Folge sind heute noch erhöhte Konzentrationen von DDT und Isomeren in Waldböden v.

Warum ist der Brocken kahl?

Der Harz ist zum Sinnbild des Waldsterbens in der Klimakrise geworden. Trockenstress und dann schlägt der Borkenkäfer zu. Nach dem Kahlfraß kommt der Kahlschlag. Angeblich, um die verbliebenen gesunden Fichten vor dem Käfer zu schützen.

Was passiert mit dem Holz aus dem Harz?

Ein Teil des Holzes aus dem Harz wird exportiert

Der Großteil des Holzes - Baumstämme von 5 bis 18 Metern Länge - geht an die Sägeindustrie. Dort wird aus dem sogenannten Rundholz Industrieholz, also etwa Dachlatten. Das übrige Holz wird zu Dämmstoff oder Papier verarbeitet.

Warum stehen im Harz nur Fichten?

In Zeiten, in denen es am Nötigsten mangelte, forsteten diese in harter Arbeit und zu einem geringen Lohn die Wälder wieder auf. Dazu stand im Harz nur Fichtensaatgut in ausreichender Menge zur Verfügung.

Was macht der Borkenkäfer mit den Bäumen?

Borkenkäfer bohren sich durch die Rinde ihrer Wirts-Baumarten wie der Fichte und legen dort Brutgänge für ihre Nachkommen an. Hierbei unterscheidet man Holzbrütende Borkenkäfer, deren Gänge ins Holz vordringen, und Rindenbrütende Borkenkäfer, die ihre Brutgänge unter der Rinde anfertigen.

Wem gehört der Harz?

Der Nationalpark Harz gehört dem europäischen Dachverband EUROPARC Federation an, einem Verbund von Nationalparken, Biosphärenreservaten und Naturparken.

Warum gibt es im Harz keine Bäume mehr?

Im Harz werden vor allem die Fichtenbäume, die dort in der Vergangenheit in Monokulturen gepflanzt wurden, vom sogenannten Buchdrucker-Käfer befallen. Rund 80 Prozent der Fichten in dem Mittelgebirge sind in den vergangen sechs Jahren abgestorben.

Wo kommt der Borkenkäfer her?

Borkenkäferarten sind „sekundäre“ Schädlinge, d.h. sie finden nur in kränkelnden und absterbenden Bäumen günstige Entwicklungsbedingungen. Durch Trockenheit, Windwurf oder Schneebruch geschwächte Nadelbäume (meist Fichten) dienen somit als Brutstätte.

Wie tötet der Borkenkäfer die Fichte?

Wenn der Käfer sich in die Rinde bohrt, sondert die Fichte Harz ab und tötet so den Käfer. Nur wenige Exemplare schaffen es dann, sich durch die Rinde zu bohren und sich dort zu vermehren. Im Dürresommer 2018 waren die Fichten jedoch so geschwächt, dass sie kein Harz produzieren konnten.

Welches Gift hilft gegen Borkenkäfer?

Die beiden Insektizide Fastac Forst und Karate Forst flüssig haben sich im Kampf gegen den Borkenkäfer als sehr wirksam erwiesen.

Warum ist DDT verboten?

Aufgrund der Langlebigkeit von DDT in der Umwelt wie auch in tierischem und menschlichem Fettgewebe, der daraus resultierenden Anreicherung und vor allem wegen seiner umweltschädlichen Wirkungen ( z. B. Verringerung der Schalendicke von Vogeleiern) wurde seine Anwendung nach und nach weltweit verboten.

Was vertreibt den Borkenkäfer?

Pyrethroide wirken als Fraß- und Kontaktgifte. Die Berüh- rung mit dem Präparat verursacht bei Insekten eine Dauererre- gung der Nerven, da die Botenstoffe für die Reizübertragung nicht mehr abgebaut werden können. Dies führt zu unkoordi- nierten Bewegungen und schließlich zum Tod der Tiere.

Sind Borkenkäfer immer schädlich für den Wald?

In der Forstwirtschaft gilt der Borkenkäfer als einer der gefährlichsten Schädlinge. Je nach Unterart befällt er unterschiedliche kränkelnde oder absterbende Bäume, die ihm als Lebensraum dienen.

Woher kommt der Borkenkäfer im Harz?

Haupttäter aber ist der Borkenkäfer. Vier von fünf Fichten im Harz sind geschädigt oder abgestorben, seit er wütet. Der Klimawandel begünstigt seine Verbreitung, denn der Käfer bevorzugt warme Temperaturen.

Wann hatte Deutschland am wenigsten Wald?

Durch die Übernutzung sank der Waldanteil zunächst leicht auf knapp 90 % zur Zeitenwende, ab dem Mittelalter stark (im Gebiet des heutigen Deutschland am stärksten vom 11. bis zum 13. Jahrhundert, von etwa zwei Drittel auf etwa 20 %).

Wo befindet sich der größte Wald in Deutschland?

Der Pfälzerwald liegt im Südwesten von Rheinland-Pfalz und ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland.