Was für eine Strafe bekommt man für gefährliche Körperverletzung?

Zuletzt aktualisiert am 15. August 2024

Bei der gefährlichen Körperverletzung liegt die Mindeststrafe bei 6 Monaten Freiheitsstrafe. Der Ersttäter wird im bei nicht allzu gravierenden Verletzungen mit einer Freiheitsstrafe von 8-12 Monaten rechnen müssen, deren Vollzug dann zur Bewährung ausgesetzt werden kann, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei gefährlicher Körperverletzung?

Das Strafmaß

Laut der Vorschrift des § 224 Abs. 1 StGB beträgt das Strafmaß der gefährlichen Körperverletzung sechs Monate bis 10 Jahre Freiheitsstrafe. Im Gegensatz zur einfachen Körperverletzung kann diese Strafe nicht mit einer Geldstrafe umgangen werden.

Was für eine Strafe bekommt man bei gefährlicher Körperverletzung?

Die gefährliche Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe bestraft, die jedoch bei einem Ersttäter mit positiver Sozialprognose grundsätzlich zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Der Strafrahmen sieht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu 10 Jahren vor.

Was zählt alles zur gefährlichen Körperverletzung?

Nach § 224 Abs. 1 Nr. 2 StGB liegt eine gefährliche Körperverletzung vor, wenn die Körperverletzung mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeuges erfolgt. Als Waffe wird ein Gegenstand bezeichnet, der dazu bestimmt ist, einem Menschen erhebliche Verletzungen zuzufügen, indem er auf den Körper einwirkt.

Wie lange kriegt man für gefährliche Körperverletzung?

Für die gefährliche Körperverletzung droht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren an, in minder schweren Fällen eine Strafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. Aufgrund dieses Strafrahmens handelt es sich gemäß § 12 Abs. 2 StGB um ein Vergehen.

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Wann wird gefährliche Körperverletzung fallen gelassen?

Körperverletzung mit Todesfolge (§ 227 StGB): Körperverletzung, infolge derer das Opfer stirbt. Körperverletzung verjährung: Verjährungsfristen variieren je nach Art der Körperverletzung – einfache Körperverletzung verjährt nach 5 Jahren, gefährliche Körperverletzung nach 10, schwere und mit Todesfolge nach 20 Jahren.

Was ist der Unterschied zwischen schwerer und gefährlicher Körperverletzung?

Die schwere Körperverletzung bringt den sogenannten Taterfolg (die Schwere der Verletzung) zum Ausdruck. Die gefährliche Körperverletzung ist Ausdruck der besonders verwerflichen Tatbegehung, die zu einer eingeschränkten Verteidigungsmöglichkeit des Opfers geführt hat.

Wie viel Schmerzensgeld bekommt man bei gefährlicher Körperverletzung?

Die Höhe des Schmerzensgeldes hängt vom Einzelfall ab. Faktoren wie die Schwere der Verletzungen, die Dauer der Behandlung, bleibende Schäden und Einschränkungen spielen eine Rolle. Je nach Fallkonstellation sind vier- bis fünfstellige Summen realistisch.

Wie lange dauert ein Verfahren wegen Körperverletzung?

Nach der Anklageerhebung dauert es bis zur Hauptverhandlung mehrere Monate – meist 3 bis 6 Monate, je nach Auslastung der Gerichte. Das eigentliche Kernstück des Verfahrens, die Gerichtsverhandlung bzw. Hauptverhandlung vor Gericht, kann an einem einzelnen Tag erledigt sein.

Kann man eine gefährliche Körperverletzung auch fahrlässig begehen?

Ist im Strafrecht etwa auch eine fahrlässige schwere oder gefährliche Körperverletzung möglich? Nein. Bei der fahrlässigen KV ist eine weitere Qualifikation nicht möglich. Bei allen anderen Tatbeständen ist in der Regel auf Vorsatz zu erkennen.

Was tun bei gefährlicher Körperverletzung?

Wird jemand Opfer einer Körperverletzung, sollte sich die Person an die Polizei wenden und eine Strafanzeige gegen den Täter stellen, damit die Straftat weiterverfolgt wird und der Täter seine entsprechende Strafe erhält.

Wann gilt man als Ersttäter?

Ersttäter haben Terminwahl

Als Ersttäter gilt, wer in den vergangenen zwei Jahren kein Fahrverbot antreten musste. Wiederholungstäter sind Autofahrer, die bereits in den vergangenen 24 Monaten wegen einer Ordnungswidrigkeit im Straßenverkehr mit einem Fahrverbot belegt wurden.

Was sind strafmildernde Umstände?

[810] Mildernde Umstände (franz. Circonstances atténuantes), besondere tatsächliche Verhältnisse, die in einem gegebenen Straffall die Tat in so mildem Licht erscheinen lassen, daß die dafür gesetzlich bestimmte Strafe als zu hart erscheinen würde.

Ist gefährliche Körperverletzung eine schwere Straftat?

Die Körperverletzung kommt neben der fahrlässigen Körperverletzung (z.B. im im Straßenverkehr) als gefährlichen Körperverletzung als schwere Körperverletzung und als einfache Körperverletzung vor.

Welche Strafe für Schlag ins Gesicht?

Bei den Strafgerichten in Nürnberg steht schon bei nur einem Faustschlag ins Gesicht regelmäßig eine Straferwartung von nahezu einem Jahr Freiheitsstrafe (gegebenenfalls zur Bewährung) im Raum.

Wann wird man wegen Körperverletzung verurteilt?

Wer ein Kind oder eine andere ihm in Obhut gegebene Person schädigt, muss mit einer Strafverfolgung wegen Körperverletzung rechnen. Die Strafe für den Missbrauch von Schutzbefohlenen liegt bei einer Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Auch für den Versuch können die Täter bestraft werden.

Wann wird ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingestellt?

Ein Verfahren kann daneben grundsätzlich nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt werden, wenn kein hinreichender Tatverdacht besteht – vor allem also wenn es an der Beweisbarkeit mangelt. Da die einfache und gefährliche Körperverletzung Vergehen darstellen, kommt auch eine Einstellung wegen Geringfügigkeit in Betracht.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Verfahren eingestellt wird?

Die Richtlinien für das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren (RiStBV) enthalten im Allgemeinen Teil ermessenslenkende Vorschriften insbesondere für die weisungsgebundenen Staatsanwaltschaften zur praktischen Anwendung der §§ 153 ff. StPO. In einer allgemeinen Abteilung werden ca. 75–80 % aller Verfahren eingestellt.

Wann wird eine Körperverletzung fallen gelassen?

Wann wird eine Anzeige wegen Körperverletzung fallen gelassen? Eine Anzeige wegen Körperverletzung kann aus verschiedenen Gründen fallen gelassen werden, z.B. wenn es an Beweisen mangelt, um die Anschuldigungen zu unterstützen oder die Verjährungsfrist abgelaufen ist.

Wie viel Tagessätze bei gefährlicher Körperverletzung?

Gefährliche Körperverletzung: Eine Geldstrafe ist hier nicht mehr vorgesehen. Handelte es sich bei der Geldstrafe um eine feste Summe, so würde ein gut verdienender Straftäter vermutlich weniger aus deren Verhängung lernen als Geringverdiener oder Arbeitslose. Die Tagessatzhöhe liegt in aller Regel nicht unter 10 Euro.

Was passiert wenn der Täter Schmerzensgeld nicht zahlen kann?

Weil der Täter aber oft kein Geld hat oder nicht zahlen will, hilft der Staat mit Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG). Wenn Sie einen Antrag nach dem OEG stellen, geht Ihr gesetzlicher Schadenersatzanspruch aufgrund der gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf den Staat über.

Wer ermittelt bei gefährlicher Körperverletzung?

Im Gegensatz zu einer „einfachen“ Körperverletzung handelt es sich bei der gefährlichen Körperverletzung nicht um ein sog. Antragsdelikt, d.h. die Polizei bzw. Staatsanwaltschaft ermittelt auch ohne einen vom Verletzten gestellten Strafantrag.

Ist eine gefährliche Körperverletzung ein Verbrechen?

Die Körperverletzung gemäß § 223 Abs. 1 StGB ist aufgrund ihres Strafrahmens ein Vergehen. Die gefährliche Körperverletzung gemäß § 224 StGB ist zwar eine Qualifikation, aber aufgrund ihres Strafrahmens ebenfalls ein Vergehen. Dagegen ist die Qualifikation der schweren Körperverletzung gemäß § 226 StGB ein Verbrechen.

Wann geht eine Körperverletzung vor Gericht?

Darauf, ob das Opfer der Straftat hierbei tatsächlich Schmerzen empfindet, kommt es nicht unbedingt an: Es genügt eine „mehr als nur unerhebliche Beeinträchtigung“ des Wohlbefindens des Opfers durch eine „üble und unangemessene Behandlung“, um den Tatbestand der Körperverletzung zu erfüllen.