Zuletzt aktualisiert am 9. August 2024
In Deutschland kam es erstmals am 18. Oktober 1817 – am 4. Jahrestag der Völkerschlacht – durch rund 500 Studenten auf der Wartburg zu einem weit wahrnehmbaren Protest gegen die antiliberale Politik und zu einer Demonstration für den ersehnten deutschen Nationalstaat.
Was geschah 1817 in Deutschland?
Zum vierten Mal jährte sich am 18. Oktober 1817 der wegweisende Sieg der Alliierten über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig, und 1817 war der 300. Jahrestag des Thesenanschlages von Martin Luther und damit der Beginn der von ihm auf den Weg gebrachten Reformation.
Warum trafen sich die Studenten 1817 auf der Wartburg?
Das "Wartburgfest" war eine politische Massenkundgebung der Urburschenschaft der Universität Jena am 18. Oktober 1817 auf der Wartburg bei Eisenach (Thüringen). Sie fand anlässlich des 300-jährigen Jubiläums vom Luther Thesenanschlag und des vierjährigen Jubiläums der Völkerschlacht bei Leipzig statt.
Was geschah am 18 Oktober 1817?
Als Bücherverbrennung beim Wartburgfest wird ein Ereignis am 18. Oktober 1817 bezeichnet, bei dem nach dem offiziellen Ende des ersten Wartburgfestes Symbole der Gegner der frühen burschenschaftlichen Einheits- und Freiheitsbewegung verbrannt wurden.
Was ist das Wartburgfest kurz erklärt?
Das Wartburgfest 1817 war eine Versammlung deutscher Studenten und Professoren an der sogenannten Wartburg, bei der für ein ein geeintes Deutschland mit Verfassung protestiert wurde.
Deutschland im Vormärz I musstewissen Geschichte
Was wurde auf dem Wartburgfest verbrannt und warum?
Als abends mit großen Feuern auf dem Wartenberg (in der Nähe der Wartburg) an die Völkerschlacht erinnert werden sollte, verbrannten eine Gruppe von Burschenschaftlern symbolisch einige Bücher von Autoren, die sie als ihre Gegner ansahen.
Was war das Ergebnis des Wartburgfestes?
In der Folge des Wartburgfestes einigte man sich auf die Gründung einer Allgemeinen Deutschen Burschenschaft als Gesamtverband. Das Wartburgfest war auch wichtig bei der Festlegung der deutschen Nationalfarben, denn die Fahne der Teilnehmer war die erste, die die Farben Schwarz-Rot-Gold trug.
Welche Epoche war 1817?
Sie war eine Strömung innerhalb der Epoche des Vormärz, begann 1815 und endete 1835. Somit lässt sich die Epoche des Vormärz in zwei Phasen unterteilen: Junges Deutschland und dem eigentlichen Beginn des Vormärz 1840. Parallel zur Vormärz Epoche verlief die Epoche des Biedermeier (1815–1848).
Was wurde auf dem Wartburgfest gefordert?
Das Wartburgfest war gleichsam eine politische Demonstration: Gefordert wurden ein geeintes Vaterland, Gleichheit und bürgerliche Freiheiten. Beklagt wurde das weitgehende Ausbleiben der 1815 von den Fürsten versprochenen Landesverfassungen.
Was ist der Unterschied zwischen dem Wartburgfest und dem Hambacher Fest?
Im Gegensatz zum Wartburgfest, welches rein durch nationale Gedanken geprägt worden sei, würde beim Hambacher Fest auch der liberale Gedanke ausgedrückt. Dieser stehe über dem nationalen Gedanken und sei damit als Gefahr zu deuten.
Was hat die Wartburg mit Martin Luther zu tun?
Vor Kaiser und Kirche versteckt sich Martin Luther hoch über Eisenach. Auf der Burg übersetzt er das Neue Testament und spaltet damit das Christentum. Das Mittelalter ist zu Ende, hier beginnt die Neuzeit.
Warum ist die Wartburg für die Deutsche Geschichte interessant?
Sie gilt als die „ideale Burg“ der feudalen Epoche in Mitteleuropa trotz ihrer Überformungen späterer Jahrhunderte. Im Jahr 1999 wurde der Wartburg als erster deutscher Burg der Status „UNESCO-Welterbestätte“ verliehen.
Wann war die Flucht auf die Wartburg?
1521 fand Martin Luther als Junker Jörg auf der Wartburg Zuflucht.
Was wollten die Studenten beim Wartburgfest 1817 erreichen?
Außerdem wollten sie in Freiheit leben und ihre Meinung frei äußern dürfen. Dafür demonstrierten die Studenten und einige Professoren schließlich auf dem Wartburgfest 1817. Als Zeichen des Protests verbrannten sie Bücher sowie einen alten Zopf und Uniformen, die symbolisch für die Restauration standen.
Was wurde im Jahr 1817 erfunden?
Er ist ein wahrer Erfindergeist - Karl von Drais. Neben vielen anderen Dingen baut er 1817 das erste Laufrad: eine schwere Laufmaschine aus Holz mit zwei Rädern, Sattel und Lenkstange, angetrieben durch die Laufbewegungen der Beine.
Wie endete der Vormärz?
Die erfolgreiche Julirevolution 1830 in Frankreich, das Verbot aller Werke der Vormärz-Strömung Junges Deutschland 1835 und die Wirtschaftskrise von 1847 führten schließlich zur Märzrevolution 1848.
Was ist das Wartburgfest einfach erklärt?
Wartburgfest, Treffen von etwa 450 Studenten und einige Professoren (Burschenschaften) auf der Wartburg bei Eisenach im Oktober 1817 (Vormärz). Sie demonstrierten für einen einheitlichen deutschen Nationalstaat, eine Verfassung und Bürgerrechte und somit gegen die Restauration im Deutschen Bund.
Warum protestieren die Studenten in Deutschland 1815?
Eisenach. Zum Wartburgfest von 1817 zogen knapp 500 Studenten aus ganz Deutschland hierher, um für die Einheit Deutschlands und eine gemeinsame Verfassung mit garantierten Grundrechten zu demonstrieren. Hier manifestierte sich zum ersten Mal der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat.
Was sind Burschenschaften einfach erklärt?
"Burschenschaften" sind eine spezielle Art der Studentenverbindung, die noch heute existieren. Zur Zeit des Vormärz verstand man unter "Burschenschaften" politisch geprägte Studentenverbindungen, die sich gegen die reaktionäre Führungsriege des Deutschen Bundes aussprachen.
Wer regierte Deutschland im Vormärz?
Der Deutsche Bund besaß weder ein Staatsoberhaupt noch eine Regierung oder eine Volksvertretung. Einziges Bundesorgan war die aus weisungsgebundenen Gesandten der Mitgliedsstaaten bestehende Bundesversammlung in Frankfurt am Main unter dem Vorsitz Österreichs.
Was war das junge Deutschland?
Junges Deutschland: Definition
Junges Deutschland ist eine literarische Bewegung in der Epoche des Vormärz und gehört zur Literatur der Restaurationsepoche (1815–1848). Im Jungen Deutschland schlossen sich junge, liberal gesinnte Autoren und Autorinnen zusammen und prangerten die sozialen Missstände der Zeit an.
Was waren die Karlsbader Beschlüsse einfach erklärt?
Die Karlsbader Beschlüsse umfassten vier Gesetze – das Universitätsgesetz, das Preßgesetz, das Untersuchungsgesetz und die Exekutionsordnung. Sie alle zielten auf die Verfolgung und Unterdrückung der liberalen und nationalistischen Bewegungen innerhalb des Deutschen Bundes ab.
Welchen Anlass wählen die Studenten für ihren Protest?
Die Proteste der Studenten richteten sich zunächst gegen schlechte Studienbedingungen, später vor allem gegen politische und soziale Verhältnisse. Die Bewegung verstand sich als Teil der Außerparlamentarischen Opposition gegen die seit 1966 regierende Große Koalition aus Union und SPD.
Was waren die Folgen vom Wartburgfest?
Das Wartburgfest vom 18. Oktober 1817 war eine politische Massenkundgebung von ca. 500 Studenten bei Eisenach. Diese forderten die Gründung eines deutschen Nationalstaates sowie Freiheits- und Grundrechte.