Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2024
Wer ohne Vorsatz unrichtige oder unvollständige Angaben in der Steuererklärung macht und sich damit einen Steuervorteil sichert, begeht eine leichtfertige Steuerverkürzung.
Was ist eine einfache Steuerhinterziehung?
Die sog. leichtfertige Steuerverkürzung ist in § 378 der Abgabenordnung (AO) geregelt. Danach handelt ordnungswidrig, wer leichtfertig durch ein aktives Tun oder pflichtwidriges Unterlassen eine Steuerverkürzung herbeiführt oder einen sonst nicht gerechtfertigten Steuervorteil erlangt.
Wann gilt man als Steuerhinterzieher?
Wann spricht man von Steuerhinterziehung? Wenn Sie als steuerpflichtige Person vorsätzlich – also ganz bewusst – unrichtige, unvollständige oder gar keine Angaben zu steuerlich wichtigen Sachverhalten machen und so Ihre Steuerlast senken möchten, begehen Sie Steuerhinterziehung.
Was passiert bei 500 € Steuerhinterziehung?
Bei leichter Steuerhinterziehung von bis zu 50.000 Euro drohen Geldstrafen oder bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. Schwere Fälle ab 1 Million Euro hinterzogener Steuern können zu Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren führen. Zusätzlich werden oft hohe Geldbußen festgesetzt.
Wann ist Steuerhinterziehung vorsätzlich?
Steuerhinterziehung ist nur bei Vorsatz strafbar, § 15 Strafgesetzbuch (StGB). Vorsatz ist gegeben, wenn der Täter von der Steuerhinterziehung wusste und eine solche auch begehen wollte (Wissens- und Wollenselement des Vorsatzes). Der Vorsatz des Täters muss sich auf alle Merkmale des objektiven Tatbestands beziehen.
5 Steuerhinterziehungen, die das Finanzamt kennt und die regelmäßig auffliegen!
Wie lange kann Steuerhinterziehung verfolgt werden?
Die strafrechtliche Verjährungsfrist für den Grundfall einer Steuerhinterziehung beträgt fünf Jahre (§ 78 Abs. 3 Nr. 4 Strafgesetzbuch).
Was ist keine Steuerhinterziehung?
Keine Steuerhinterziehung wenn Informationen vorliegen
Zutreffend führt das Finanzgericht aus, dass der Tatbestand der Steuerhinterziehung das Steueraufkommen schützen soll. Wenn das Finanzamt aber alles weiß, was erforderlich ist um die Steuer fest- und durchzusetzen, liegt keine Steuerhinterziehung vor.
Was tun bei Verdacht auf Steuerhinterziehung?
Bei Verdacht einer Steuerhinterziehung kann jeder gegenüber der Steuerfahndung Anzeige erstatten. Auch anonyme Anzeigen sind möglich.
Welche Strafe bei falscher Steuererklärung?
Strafen bei Steuerbetrug
Bei einer Steuerhinterziehung von unter 50.000 Euro muss man eine Geldstrafe, die unterschlagenen Steuern und 6% Hinterziehungszinsen zahlen. Bei mehr als 50.000 Euro droht je nach Schwere entweder eine Freiheitsstrafe oder eine Geldbuße.
Was ist eine versuchte Steuerhinterziehung?
Der Versuch einer Steuerhinterziehung liegt vor, wenn die Hinterziehungshandlung der steuerpflichtigen Person noch vor Eintritt der Rechtskraft der Steuerveranlagung entdeckt wird.
Was ist eine besonders schwere Steuerhinterziehung?
Wann bei einer Steuerhinterziehung ein besonders schwerer Fall vorliegt, regelt § 370 Absatz 3 AO und nennt dafür Regelbeispiele. Zu denen zählt die Steuerhinterziehung in großem Ausmaß. Dieses Kriterium soll nach der Rechtsprechung des BGH bereits vorliegen, wenn 50.000 Euro Steuern hinterzogen wurden.
Wann kommt es zur Steuerfahndung?
Wann wird die Steuerfahndung aktiv? Die Steuerfahndung wird tätig, wenn Anhaltspunkte für eine Steuerstraftat vorliegen. Dieser Verdacht kann sich z.B. nach einer steuerlichen Außenprüfung/Betriebsprüfung ergeben, aber auch durch (anonyme) Anzeigen oder die Auswertung der vom Staat angekauften Steuer-CDs.
Wann ist der Tatbestand der Steuerhinterziehung erfüllt?
Damit der Tatbestand der Steuerhinterziehung verwirklicht ist, muss der Täter mit Vorsatz handeln, Eventualvorsatz ist ausreichend. Das heißt, er muss die (äußere) Steuerhinterziehungshandlung gewollt haben und in Kenntnis aller objektiven Tatbestandsmerkmale begehen.
Was bedeutet leichtfertig verkürzt?
Eine leichtfertige Steuerverkürzung liegt etwa vor, wenn der Steuerpflichtige gegenüber den Finanzbehörden unrichtige, keine oder unvollständige Angaben macht. Werden keine Steuerstempel oder Steuerzeichen verwendet, so kann das ebenfalls eine leichtfertige Steuerverkürzung sein.
Was passiert wenn man bei der Steuererklärung einen Fehler macht?
Bis zu 10 Jahre zurückliegend darf das Finanzamt bei Steuerhinterziehung ein Strafverfahren einleiten. Leichtfertige Steuerverkürzungen dürfen bis zu 5 Jahre verfolgt werden. Bei kleineren Unstimmigkeiten geht dies aber nur bis zu 4 Jahre rückwirkend.
Was droht mir bei Steuerhinterziehung?
Das Gesetz sieht für Steuerhinterzieher eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu 10 Jahren vor.
Wann kommt die Steuerfahndung ins Haus?
Die Beamten der Steuerfahndung erscheinen in der Regel in den frühen Morgenstunden mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss an Ihrer Haustür. Der Durchsuchungsbeschluss muss besagen, warum genau die Durchsuchung bei Ihnen stattfinden darf, und wonach gesucht wird.
Was für Arten von Steuerhinterziehung gibt es?
- Hinterziehung von Einkommenssteuern (z. B. durch Schwarzarbeit)
- Lohnsteuerhinterziehung.
- Umsatzsteuerhinterziehung (tritt ebenfalls bei Schwarzarbeit ein)
- Hinterziehung von Körperschaftssteuer, Erbschaftssteuer oder Schenkungssteuer.
- Gewerbesteuerhinterziehung.
Wann spricht man von Steuerbetrug?
1. Was ist Steuerhinterziehung? Die in § 370 der Abgabenordnung (AO) verankerte Steuerhinterziehung begeht, wer vorsätzlich durch ein aktives Tun oder pflichtwidriges Unterlassen eine Steuerverkürzung herbeiführt oder einen sonst nicht gerechtfertigten Steuervorteil erlangt.
Was ist der Unterschied zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug?
Steuerhinterziehung gilt als Gesetzesübertretung, welche mit einer Verwaltungssanktion (Busse und Strafsteuer) bestraft wird. Als Steuerbetrug gilt, wenn eine Person aktiv wird, um Geld vor dem Fiskus zu verbergen, zum Beispiel durch die Einreichung gefälschter Unterlagen.
Wie hoch sind die Geldstrafen bei Steuerhinterziehung?
1.000 Euro unterschlagene Steuer wird mit etwa 10 Tagessätzen bestraft. 5.000 Euro Steuerverkürzung werden mit 20-60 Tagessätzen geahndet. 10.000 Euro schlagen mit 50 – 80 Tagessätzen zu Buche. 25.000 Euro Steuerhinterziehung werden etwa mit 120 – 220 Tagessätzen belegt.
Wie lange kann das Finanzamt rückwirkend prüfen?
Verjährungsfristen spielen in vielen Rechtsbereichen eine wichtige Rolle. Die wichtigsten im Steuerrecht sind die Festsetzungs- und Zahlungsverjährung. Bei der Einkommenssteuer hat das Finanzamt vier Jahre Zeit, den Steuerbescheid zu erlassen und gegebenenfalls zu ändern. Danach kann es keine Steuern mehr nachfordern.
Wann verjähren Steuerschulden in Spanien?
Die allgemeine Verjährungsfrist im spanischen Steuerrecht beträgt 4 Jahre. Jedoch ist der Beginn der Verjährung bei jeder Steuerart verschieden zu bestimmen. Dieser Zeitraum wird zu der Verjährungsfrist addiert.
Wann ist eine Steuerhinterziehung beendet?
Wurde eine Steuer vorsätzlich hinterzogen (nicht notwendig vom Steuerschuldner selbst!), verlängert sich die Festsetzungsfrist auf 10 Jahre. Liegt eine Straftat vor, hat dies also auch Folgen im Steuerrecht. Hinsichtlich leichtfertig verkürzter Steuern beträgt die Festsetzungsfrist 5 Jahre.