Welche Regeln gibt es beim streiken?

Zuletzt aktualisiert am 9. August 2024

Regeln für einen rechtmäßigen Streik
  • Streik: Unter bestimmten Voraussetzungen ein probates Mittel im Arbeitskampf. ...
  • Streik muss auf rechtmäßigen Tarifvertrag abzielen. ...
  • Streik muss gewerkschaftlich organisiert sein. ...
  • Streik muss eine bestehende Friedenspflicht wahren. ...
  • Streik: Er muss verhältnismäßig sein.

Was darf man während eines Streiks?

Das heißt, dass mit dem Streik nur Forderungen verbunden sein dürfen, die in einem Tarifvertrag vereinbart werden können. Neben Lohnerhöhungen können das also zum Beispiel auch Forderungen nach einer verkürzten Wochenarbeitszeit, mehr Urlaubstagen oder tariflichen Leistungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld sein.

Was muss ich bei einem Streik beachten?

Folgende Voraussetzungen müssen dabei erfüllt werden:
  • Ohne eine Gewerkschaft geht nichts. ...
  • Ziel des Streiks muss die Möglichkeit einer tariflichen Realisierung sein. ...
  • Die Forderungen im Zuge des Streiks müssen rechtlich umsetzbar sein. ...
  • Bevor gestreikt werden kann, gilt die Friedenspflicht.

Kann man als streikender zuhause bleiben?

Gibt es Alternativen zur Präsenzarbeit? Wo möglich kann aber auch an einem Streiktag nach Absprache ins Homeoffice ausgewichen werden. Alternativ sollte man Urlaub beantragen oder Überstunden abbauen. Entscheidend ist aber immer: Rechtzeitig mit dem Vorgesetzten sprechen.

Was wenn man wegen Streik nicht zur Arbeit kommt?

Sollte eine Verspätung unvermeidbar oder sogar ein Erscheinen am Arbeitsplatz unmöglich sein, ist hiervon der Arbeitgeber unverzüglich zu unterrichten. Versäumt das der Mitarbeiter, riskiert er sogar eine Abmahnung. Ob das angesichts der aktuellen Situation angebracht ist, darf aber angezweifelt werden.

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Was passiert mit Arbeitszeit bei Streik?

Eine Teilnahme am Streik wirkt sich nicht auf das Gleitzeitkonto eines Beschäftigten aus. Die Suspendierung der Hauptleistungspflichten führt zu einer entsprechenden Minderung des Arbeitszeitsolls. Gleiches gilt für Beschäftigte, die zwar nicht streiken, aufgrund von Streikfolgen jedoch nicht beschäftigt werden.

Wer zahlt Arbeitsausfall bei Streik?

Für die Verspätung wegen Streiks oder gar Nichterreichbarkeit des Arbeitsplatzes ausfallende Arbeitszeit gilt der allgemeine Grundsatz: Ohne Arbeit kein Lohn. Arbeitgeber sind also nicht verpflichtet, die ausfallende Arbeitszeit zu bezahlen. Die Ausfallzeiten dürfen also von der Vergütung abgezogen werden.

Was dürfen Streikende nicht?

Erschweren und in Diskussionen verwickeln und mit Argumenten versuchen, Nicht-Streikende zur Streikteilnahme zu bewegen, ist zulässig. Es ist jedoch unzulässig, mit Gewalt oder Zugangssperren Nicht-Streikende am Zugang zum Betrieb zu hindern.

Ist Streik ein Kündigungsgrund?

Die Teilnahme an Streiks, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind (sog. „wilden Streiks“) stellen eine Verletzung der arbeitsvertraglichen Hauptpflicht dar und können eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen.

Sind streiktage minusstunden?

Bei einem Streik darf der Arbeitgeber keine Minusstunden androhen. Bei einem Streik dürfen alle Arbeitnehmenden eines Unternehmens beteiligt sein, die spezielle Forderungen geltend machen möchten. Das ist auch im Art. 9 Absatz III des Grundgesetzes verankert.

Sind unangekündigte Streiks erlaubt?

Als Warnstreik werden in der Regel meist unangekündigte, kurzfristige Arbeitsniederlegungen bezeichnet. Warnstreiks sind – wie andere Streikformen auch – nach dem ultima-ratio-Prinzip erst zulässig, wenn die Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Sind streiktage Urlaubstage?

Sie haben den Artikel bereits bewertet. Während einer Streikteilnahme ist eine Urlaubsgewährung nicht möglich; die Arbeitspflicht ist bereits suspendiert. Eine Freistellung gerade durch die Gewährung von Urlaub ist deshalb nicht mehr möglich.

Wie viel Geld bekommt man bei Streik?

Das Streikgeld beträgt für eine Streikwoche:

Beispiel: Wer bei mehr als fünfjähriger Mitgliedschaft in den letzten drei Monaten einen durchschnittlichen Beitrag von 25 Euro im Monat gezahlt hat, erhält 350 Euro Streikunterstützung pro Woche (70 Euro pro Streiktag bei einer 5-Arbeitstagewoche).

Wie läuft ein Streik ab?

Ein Streik dauert meist so lange, bis das damit verbundene Ziel erreicht ist. Um einen Streik zu beenden, müssen wiederum 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder einen entsprechenden Beschluss treffen. Anschließend nehmen die Arbeitnehmer ihre Arbeit wieder auf.

Wie viele Tage vorher muss ein Streik angekündigt werden?

Streiks bei müssten mindestens vier Tage vorher angekündigt werden und sollen auch nur dann möglich sein, wenn es vorher einen Schlichtungsversuch gegeben habe.

Ist man während eines Streiks versichert?

Die Beitragsfreiheit während eines Streiks gilt weder für Freiwillige Mitglieder einer gesetzlichen Kasse noch für privat Krankenversicherte. Hier müssen weiterhin Beiträge gezahlt werden. In einigen Fällen übernehmen die Gewerkschaften zumindest einen Teil der Beiträge.

Kann man bei einem Streik zu Hause bleiben?

Nein. Den Arbeitnehmer trifft das sogenannte Wegerisiko. Es liegt also in seiner Verantwortung, pünktlich am Arbeitsplatz zu sein. Einfach wegbleiben von der Arbeit - das geht auf keinen Fall.

Ist Streik bezahlte Arbeitszeit?

Nein. Der Arbeitgeber kann (muss nicht) für Streikzeiten das Gehalt kürzen. Der Arbeitgeber darf nicht ohne Zustimmung der Arbeitnehmer/-innen Arbeitszeit vom Arbeitszeitkonto für die Teilnahme am Streik verrechnen.

Was passiert wenn man wegen einem Streik nicht zur Arbeit kommt?

Kommt ein Arbeitnehmer wegen Streik nicht zur Arbeit, erfüllt er seine primäre Leistungspflicht aus dem Arbeitsvertrag nicht. Nach § 275 BGB entfällt die Pflicht zur Leistung, wenn diese für den Arbeitnehmer, unmöglich ist.

Welche Nachteile hat ein Streik?

Streik: Das sind die Nachteile für Arbeitnehmer

Wer im Streik ist, erhält für die versäumten Arbeitstage keine Entlohnung. Auch reguläre Boni fallen in dieser Zeit aus. Dazu gehören beispielsweise Feiertags- oder Nachtzuschläge oder Urlaubsgeld. Auch Lohnfortzahlung bei Krankheit ist davon betroffen.

Warum können Streikende nicht gekündigt werden?

Können streikende Arbeitnehmer gekündigt werden? Kündigen kann der Arbeitgeber streikende Mitarbeiter nicht: Ist ein Streit gewerkschaftlich organisiert, besteht Kündigungsschutz für Arbeitnehmer. Zum Ausgleich muss der Arbeitgeber für die Zeit des Arbeitskampfes aber keinen Lohn oder Gehalt zahlen.

Wie werden streikende bezahlt?

Wenn du streikst, dann zahlt dein Sender dir für die Dauer des Streiks wahrscheinlich kein Gehalt oder Honorar. Nur Gewerkschaftsmitglieder bekommen eine finanzielle Unterstützung.

Wer darf nicht streiken?

Das Verbot wird damit begründet, dass Beamtinnen und Beamte Träger hoheitlicher Verantwortung sind. Beamtinnen und Beamten steht aber weiterhin das Recht zu, sich in Gewerkschaften zusammenzuschließen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern hingegen dürfen streiken.

Ist ein Streiktag ein Arbeitstag?

Arbeitstage habe? Wenn Du relativ flexibel selbst entscheiden kannst, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Du Deine Arbeitsleistung erbringst, kannst Du das natürlich auch an den Tagen machen, an denen zum Streik aufgerufen wird. Der Streiktag oder die Streiktage sind dann Deine Arbeitstage.

Was ist wenn ich am streiktag krank bin?

Ist ein Arbeitnehmer während eines Streiks, der auch für seinen Arbeitsplatz ausgerufen worden war, krank, besteht ein Entgeltfortzahlungsanspruch demgemäß nur, wenn er sich, wäre er gesund gewesen, nicht am Streik beteiligt, sondern an seinem Arbeitsplatz gearbeitet hätte.