Wird das Konto vom Insolvenzverwalter kontrolliert?

Zuletzt aktualisiert am 7. November 2024

Es ist unverzichtbar, dass der Insolvenzverwalter in angemessener Zeit nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens überprüft, ob zu den ihm bekannten Konten des Schuldners bei dessen Hausbank auch die Kontoauszüge für den kritischen Zeitraum im Sinne der § 130 Abs. 1, § 131 Abs.

Was kontrolliert der Insolvenzverwalter?

Die Hauptaufgabe des Insolvenzverwalters besteht darin, die Insolvenzmasse – also die vorhandene oder künftig zu erwartende Vermögensmasse – zu ermitteln und sie zwischen den Gläubigern aufzuteilen.

Hat der Insolvenzverwalter Zugriff auf ein Konto?

Der Schuldner darf nicht mehr auf das Konto zugreifen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO über das Konto (zählt zur Insolvenzmasse) verfügt.

Hat der Insolvenzverwalter Zugriff auf ein P-Konto?

Nein. Auch wenn dies in der Vergangenheit von vielen Kreditinstituten immer wieder eingefordert wurde, müssen Insolvenzverwalter:innen das P-Konto nicht freigeben, damit Kontoinhaber:innen es weiter nutzen können. Dies wurde nun in § 36 Abs. 1 Satz 3 InsO nochmals ausdrücklich klargestellt.

Warum sperrt der Insolvenzverwalter das Konto?

Warum wurde mein Konto gesperrt, obwohl ich eine Freigabe vom Insolvenzverwalter habe? Dein Konto ist gesperrt, weil uns ein Pfändungs- und Überweisungsbeschluss für dein Konto zugestellt wurde.

Insolvenzverfahren wurde aufgehoben

Kann ich trotz Pfändung ein neues Konto eröffnen?

Trotz der Pfändung dürfen Sie auch weiterhin neue Konten eröffnen. Eröffnen Sie also ein neues Geschäftskonto. Informieren Sie sich im Vorfeld über mögliche Kooperationen Ihrer Bank mit anderen Geldinstituten. Das neue Geschäftskonto sollten Sie auf keinen Fall bei Ihrer oder einer kooperierenden Bank eröffnen.

Wie oft meldet sich der Insolvenzverwalter?

Der Insolvenzverwalter wird wie erwähnt in dem Gerichtsbeschluss bestellt, den Sie zugeschickt bekommen, wenn das Verfahren eröffnet ist. Ungefähr zwei oder drei Wochen später meldet sich der Insolvenzverwalter bei Ihnen und vereinbart mit Ihnen einen ersten Termin.

Was darf der Insolvenzverwalter nicht pfänden?

Bei einer Sachpfändung können auch Schmuck, Antiquitäten oder wertvolle Elektroartikel wie z.B. eine Macbook gepfändet werden. Folgende Dinge sind jedoch in der Regel nicht pfändbar: Kleidungsstücke, Wäsche, Betten, Haus-und Küchengeräte, sofern sie einer angemessenen Lebensführung entsprechen.

Welche Kontoauszüge braucht der Insolvenzverwalter?

- Bankverbindung: Sämtliche Bankkonten (auch Auslandskonten) sind dem Insolvenzverwalter mitzutei- len und auf Verlangen die Kontoauszüge vorzulegen.

Was ändert sich 2024 beim P-Konto?

Durch die jüngste Erhöhung der Pfändungsfreigrenzen ist bei P-Konten ab dem 1. Juli 2024 ein Grundfreibetrag von monatlich 1.500 Euro vor einer Pfändung geschützt. Der Betrag gilt automatisch bei Personen ohne Unterhaltsverpflichtungen.

Was darf ein Insolvenzverwalter nicht?

Was ein Insolvenzverwalter nicht darf: Insolvenzverwalter*innen dürfen nur über das pfändbare Vermögen und Einkommen der Schuldner*innen verfügen. Alles, was für ein einfaches Leben und die Fortführung ihrer freigegebenen Selbstständigkeit benötigt wird, ist unpfändbar.

Was passiert mit dem Geld auf dem P-Konto, wenn es über dem Freibetrag liegt?

Das Gehalt für den Monat November geht jedoch planmäßig zum Monatsende auf dem betroffenen P-Konto ein. Somit erfolgt ein zweifacher Geldeingang im November. Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen.

Kann man ein Konto kündigen trotz Pfändung?

Kann ein Geschäftskonto wegen Pfändung gekündigt werden? Nein, eine Pfändung ist kein rechtsgültiger Kündigungsgrund. Der Gesetzgeber gibt Ihnen einen Rechtsanspruch darauf, dass die Bank Ihr bestehendes Konto in ein Pfändungsschutzkonto umwandelt (§ 850k VII ZPO).

Hat der Insolvenzverwalter Einblick auf mein Konto?

Es ist unverzichtbar, dass der Insolvenzverwalter in angemessener Zeit nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens überprüft, ob zu den ihm bekannten Konten des Schuldners bei dessen Hausbank auch die Kontoauszüge für den kritischen Zeitraum im Sinne der § 130 Abs. 1, § 131 Abs. 1 InsO vorliegen.

Wie weit geht der Insolvenzverwalter zurück?

Die Anfechtungsfristen richten sich nach der Insolvenzordnung. Danach können Beträge für Leistungen bis zehn Jahren rückwirkend zurückgefordert werden. In der Praxis beobachten wir Rückforderungen der Insolvenzverwalter von bis zu vier Jahren.

Wann macht sich ein Insolvenzverwalter strafbar?

Der Insolvenzverwalter kann sich z. B. auch wegen Betruges gem. § 263 StGB strafbar machen, wenn er gegenüber dem Insolvenzgericht falsche Angaben bei der Festsetzung einer dem Regelsatz übersteigenden Vergütung macht.

Kann das Bankkonto von dem Insolvenzverwalter freigegeben werden?

Der Schuldner ist außerdem von der Entscheidung des Insolvenzverwalters abhängig, das Konto freizugeben, da dieser ansonsten jederzeit Zugriff auf das Konto hat und Guthaben anfordern kann.

Was prüft der Insolvenzverwalter alles?

In erster Linie müssen die Voraussetzungen für eine Eröffnung der Insolvenz bestimmt werden. Vorgaben hierzu gibt bspw. das Unternehmensrecht, denn nicht jedes Unternehmen ist nämlich insolvenzfähig. Außerdem werden natürlich auch der Insolvenzgrund sowie die Kostendeckung durch das noch vorhandene Vermögen geprüft.

Wird bei Privatinsolvenz das Konto gesperrt?

Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens geht die Verfügungsbefugnis über die bestehenden Bankkonten auf den Insolvenzverwalter über. Sollte zuvor kein Verfügungsverbot ausgesprochen worden sein, so wird spätestens jetzt der Saldo der Bankkonten festgeschrieben. Über Guthaben kann der Schuldner nun nicht mehr verfügen.

Warum will der Insolvenzverwalter Kontoauszüge sehen?

Hat der Insolvenzverwalter in ausreichender Weise dargelegt, dass er Auskunft in Form eines Kontoauszugs für den Insolvenzschuldner zur Erfüllung steuerlicher Pflichten oder zur Prüfung der vom Finanzamt angemeldeten Forderungen benötigt, kann das Finanzamt den Kontoauszug erteilen.

Warum kommt der Insolvenzverwalter zu mir nach Hause?

Einige Treuhänder/Insolvenzverwalter kommen nach Insolvenzeröffnung auch ins Haus, um eventuell verwertbare Vermögensgegenstände zu sichten. Hier empfiehlt sich, diesen Besuch mit einem eigenen Rechtsanwalt durchzuführen, damit nicht unliebsame Folgen aus diesem Besuch entstehen.

Was weiß der Insolvenzverwalter?

Ein Insolvenzverwalter ist befugt, vom Schuldner Auskunft über seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu verlangen. Außerdem muss ihm der Schuldner Auskunft über seine Erwerbstätigkeit bzw. über seine Bewerbungsbemühungen geben.

Hat der Insolvenzverwalter Zugriff auf mein P-Konto?

Der Pfändungsschutz des P-Kontos gilt auch im Insolvenzverfahren. Auch der Treuhänder / Insolvenzverwalter muss das Konto nicht mehr freigeben und der Schuldner kann im Rahmen der Freibeträge über sein Geld verfügen.

Wie viel Geld darf ich in der Wohlverhaltensphase auf dem Konto haben?

Danach gilt unter anderem Folgendes (Stand: 01.07.2024): Einkommen bis zu 1.499,99 Euro netto im Monat darf nicht gepfändet werden. Einkommen bis zu dieser Grenze steht dem Schuldner in voller Höhe zu.

Was passiert nach 3 Monaten Insolvenzgeld?

Was passiert nach den 3 Monaten Insolvenzgeld? Nach den drei Monaten Insolvenzgeld endet die staatliche Unterstützung, die Sie aufgrund der Insolvenz Ihres Arbeitgebers oder Ihrer Arbeitgeberin erhalten haben. Nach Ablauf dieser Frist müssen Sie sich selbst um Ihr Einkommen kümmern.