Wann 18 StGB?

Zuletzt aktualisiert am 9. August 2024

§ 18 Schwerere Strafe bei besonderen Tatfolgen. Knüpft das Gesetz an eine besondere Folge der Tat eine schwerere Strafe, so trifft sie den Täter oder den Teilnehmer nur, wenn ihm hinsichtlich dieser Folge wenigstens Fahrlässigkeit zur Last fällt.

Wann Erfolgsqualifikation?

Die Erfolgsqualifikation setzt zwingend ein Grunddelikt voraus, auf welchem sie aufbaut. Der Täter verursacht „durch“ dieses Grunddelikt eine schwere Folge, häufig den Tod eines anderen Menschen. Gem. § 18 muss er dabei „wenigstens“ fahrlässig handeln.

Wann wurde 17 StGB eingeführt?

2. § 17 des Strafgesetzbuches in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Januar 1975 (Bundesgesetzblatt I S. 1) ist mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit er sich auf den in vermeidbarem Verbotsirrtum handelnden Täter bezieht.

Wie erkennt man Erfolgsqualifikation?

Eine Erfolgsqualifikation bzw. ein sog. erfolgsqualifiziertes Delikt zeichnet sich dadurch aus, dass ein eigenständig strafbarer Grundtatbestand mit einer schweren Folge verknüpft, bezüglich derer dem Täter gem. § 18 StGB lediglich Fahrlässigkeit oder teilweise auch Leichtfertigkeit zur Last fallen muss.

Welche Erfolgsqualifizierte Delikte gibt es?

Erfolgsqualifizierte Delikte sind die schwere Körperverletzung, die Körperverletzung mit Todesfolge, der Raub mit Todesfolge und die Brandstiftung mit Todesfolge (§§ 226, 227, 251, 306c StGB). Der Aufbau der Erfolgsqualifikation ist typischerweise dreistufig (Tatbestand, Rechtswidrigkeit, Schuld).

Der Hahn erklärt Strafrecht - § 18 StGB Erfolgsqualifikationen Langversion

Was bedeutet 18 StGB?

§ 18 Schwerere Strafe bei besonderen Tatfolgen. Knüpft das Gesetz an eine besondere Folge der Tat eine schwerere Strafe, so trifft sie den Täter oder den Teilnehmer nur, wenn ihm hinsichtlich dieser Folge wenigstens Fahrlässigkeit zur Last fällt.

Wie erkenne ich Erfolgsdelikte?

Erfolgsdelikt: Ein solcher Tatbestand verlangt den Erfolg eines bestimmten Ereignisses. Es wird dabei eine Handlung beschrieben, die einen bestimmten und ausdrücklich genannten Erfolg herbeiführen soll. Beispiel: § 212 StGB: „wer einen Menschen tötet” ⇒ damit ist der Tod als der notwendige Erfolg anzusehen.

Wie prüft man einen erfolgsqualifizierten Versuch?

Von einem erfolgsqualifizierten Versuch spricht man, wenn das Grunddelikt im Versuchsstadium stecken geblieben ist, die Erfolgsqualifikation jedoch bereits vollendet, der Erfolg also eingetreten ist. Beispiel: T versucht, den Asylbewerber A zu verprügeln. A gerät in Panik, flüchtet vor T und kann ihn auch abhängen.

Was ist der Unterschied zwischen Qualifikation und Erfolgsqualifikation?

Zu unterscheiden sind: die (echte) Qualifikation, die eine Erweiterung des Tatbestands darstellt, sodass sich auch der Vorsatz auf deren Umstände beziehen muss, die Erfolgsqualifikation, die eine Erweiterung des Tatbestandes darstellt, bei der der Täter mindestens fahrlässig eine umschriebene Folge verursacht und.

Ist 226 ein Erfolgsqualifiziertes Delikt?

Überblick. Strafgrund der schweren Körperverletzung gemäß § 226 ist die besondere Schwere des Taterfolges. § 226 Abs. 1 stellt eine Erfolgsqualifikation dar, d.h. hinsichtlich des Eintritts der schweren Folge reicht wenigstens Fahrlässigkeit gemäß § 18 aus.

Wann wurde 217 StGB abgeschafft?

Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung (§ 217 StGB): Hinweise und Erläuterungen für die ärztliche Praxis* Der Deutsche Bundestag hat am 06.11.2015 mit breiter Mehrheit ein Gesetz beschlossen, das mit Wirkung zum 10.12.2015 die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe stellt.

Was ist Paragraph 21 StGB?

Strafgesetzbuch (StGB) § 21 Verminderte Schuldfähigkeit

Ist die Fähigkeit des Täters, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln, aus einem der in § 20 bezeichneten Gründe bei Begehung der Tat erheblich vermindert, so kann die Strafe nach § 49 Abs. 1 gemildert werden.

Was ist ein Doppelirrtum?

Als Doppelirrtum wird im Strafrecht eine Konstellation bezeichnet, bei der der Täter nicht nur irrtümlich vom Vorliegen der tatsächlichen Voraussetzungen eines Rechtfertigungsgrundes ausgeht, sondern auch über die Reichweite des Rechtfertigungsgrundes irrt.

Ist der Versuch der Erfolgsqualifikation strafbar?

Beim erfolgsqualifizierten Versuch wird überwiegend die Strafbarkeit des Grunddelikts vorausgesetzt. Das ergibt sich insbesondere daraus, dass die Erfolgsqualifikation lediglich strafschärfend und nicht strafbegründend wirken darf (Schönke/Schröder/Sternberg-Lieben/Schuster StGB, 30. Aufl. 2019, § 18 Rn.

Ist 250 StGB eine Erfolgsqualifikation?

§ 250 Abs. 1 Nr. 1c wäre dann eine Erfolgsqualifikation, wenn der Gesetzgeber wie folgt formuliert hätte: „… wenn der Täter oder ein anderer Beteiligter am Raub eine schwere Gesundheitsschädigung für eine andere Person verursacht.

Ist 224 eine Erfolgsqualifikation?

Die gefährliche Körperverletzung in § 224 StGB stellt eine Qualifikation dar, wohingegen die §§ 226 StGB (schwere Körperverletzung) und 227 StGB (Körperverletzung mit Todesfolge) erfolgsqualifizierte Delikte sind. Nicht unstreitig ist die Einordnung des § 225 StGB, der Misshandlung von Schutzbefohlenen.

Kann man 243 und 244 zusammen prüfen?

Hinweis: § 244 ist zwingend vor § 243 StGB zu prüfen, da letztere Norm eine Strafrahmenverschiebung bewirkt, die nur Relevanz entfaltet, wenn der betroffene Strafrah- men (nämlich der des Grunddelikts) überhaupt als Rechts- folge eintritt.

Wann 315b und 315c?

Der Unterschied besteht darin, dass § 315c StGB Verkehrsverstöße erfasst, die der Täter als Teilnehmer des ruhenden oder fließenden Straßenverkehrs begeht. § 315b StGB dagegen stellt verkehrsfremde Eingriffe, d.h. Eingriffe „von außen“ in den öffentlichen Straßenverkehr unter Strafe.

Ist Raub ein Erfolgsdelikt?

durch die Körperverletzung oder den Raub auch den Tod einer Person, ist auch das erfolgsqualifizierte Delikt (hier: § 227 StGB bzw. § 251 StGB) erfüllt.

Wann liegt eine Erfolgsqualifikation vor?

Ein Versuch der Erfolgsqualifikation liegt vor, wenn das Grunddelikt vollendet ist oder nur versucht wurde und die schwere Folge ausgeblieben ist, die der Täter in seinen Vorsatz aufgenommen hat. Wurde das Grunddelikt vollendet, ist der Täter wegen eines Versuchs der Erfolgsqualifikation strafbar.

Wie erkenne ich Erfolgsqualifikation?

Merke: Ein erfolgsqualifiziertes Delikt ist immer ein vorsätzlich begangenes Grunddelikt mit einer mindestens fahrlässig herbeigeführten besonderen Tatfolge. Beispiel: D hält dem Passanten O seine Pistole vor und nimmt ihm den Rucksack ab mit der Drohung, ihn bei dem geringsten Widerstand zu erschießen.

Was ist ein Erfolgsqualifiziertes Delikt?

Beim erfolgsqualifizierten Delikt wird eine Handlung, die auch von einem anderen Tatbestand, dem Grundtatbestand, erfasst wird, allein wegen eines durch diese Handlung herbeigeführten Erfolges härter bestraft. Im Vergleich mit dem Grundtatbestand ist also bei der Erfolgsqualifikation das Handlungsunrecht dasselbe.

Was ist kein Erfolgsdelikt?

Das Erfolgsdelikt bezeichnet eine Straftat, bei der erst die Folge, nicht die Handlung, zum Delikt führt, beispielsweise bei Totschlag. Bei einem Tätigkeitsdelikt ist die Ausführung bereits strafbar, ob mit Erfolg verbunden oder nicht.

Was muss man bei Erfolgsdelikten im objektiven Tatbestand besonders prüfen?

Der objektive Tatbestand verlangt bei Erfolgsdelikten den Erfolgseintritt, seine Verursachung im Sinne einer Kausalität sowie seine objektive Zurechenbarkeit. Die Kausalität bestimmt sich nach der Conditio-sine-qua-non-Formel, der sogenannten Äquivalenztheorie.

Was ist ein Erfolgskupiertes Delikt?

ein erfolgskupiertes Delikt, d.h. im subjektiven Tatbestand wird neben dem Vorsatz ein weiteres subjektives Merkmal gefordert, dass keinen Bezug zum objektiven Tatbestand hat. Die Rechtswidrigkeit der *erstrebten* Zueignung ist lediglich objektiv zu bestimmen.