Warum ab 70 keine Statine mehr?

Zuletzt aktualisiert am 27. Oktober 2024

Zu den Risiken der Statintherapie bei älteren Menschen zählen muskuloskelettale Erkrankungen inklusive Myopathien, Myalgien, Muskelschwäche, Verletzungen, Arthropathien und dadurch Verschlechterung des Allgemeinzustands und möglicherweise Frailty.

Warum keine Statine im Alter?

Mit steigendem Alter erhöht sich nachweislich das Risiko für Statin-assoziierte Nebenwirkungen, insbesondere Myopathien, Myalgien und Myasthenien. Das steht möglicherweise dem kardiovaskulär-protektivem Schutz von Statinen entgegen.

Welche Cholesterinsenker haben die geringsten Nebenwirkungen auf Muskel und Nerven?

Das Statin, das bezüglich Nebenwirkungen am günstigsten abschneidet, ist Fluvastatin. Hier käme ein Versuch mit etwa 40 mg abends in Betracht. 40 mg Fluvastatin entsprechen in seiner cholesterinsenkenden Wirkung etwa 10 mg Simvastatin.

Was kann ich als Ersatz für Statine nehmen?

Gibt es Alternativen zu Statinen? Eine effektive Senkung des LDL-Cholesterins lässt sich durch Ezetimib und PCSK9-Hemmer (Evolocumab, Alirocumab, Inclisiran) erreichen.

Was spricht gegen die Einnahme von Statinen?

Besonders körperlich aktive Menschen leiden durch die Einnahme der Statine häufiger unter Muskelschmerzen (Statin-Myopathie). Die Statine stören die Energieversorgung der Muskelzellen. Das wichtige Coenzym Q10 wird reduziert. Dadurch erhalten die Muskeln nicht die nötige Energie.

Statine (Cholesterinsenker) - Alles Lüge? | Dr. Heart

Was sagen Kardiologen zu Statinen?

Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) kann eine Statintherapie bereits ab einem Zehn-Jahres-Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis von zehn Prozent erwogen werden. Je nach LDL-Cholesterinwert ist die medikamentöse Behandlung auch schon früher empfohlen.

Sind Statine wirklich notwendig?

Statine sind Medikamente zur Cholesterinsenkung. Sie können helfen, die Blutgefäße zu schützen. Deshalb können sie zum Vorbeugen von Gefäßerkrankungen in Frage kommen. Je höher das persönliche Risiko für Gefäßerkrankungen ist, desto eher ist ein Statin ratsam.

Können Statine Ablagerungen auflösen?

Eine Therapie mit hochdosierten Statinen bringt die gefährlichen Ablagerungen in den Gefäßen zum Schrumpfen. Das bestätigen Herzspezialisten des Universitätsklinikums Essen.

Was ist der beste natürliche Cholesterinsenker?

Äpfel enthalten Pektin, das den LDL-Cholesteringehalt reduziert – das einfachste Hausmittel, um Cholesterin zu senken. Walnüsse und Sonnenblumenkerne verringern die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung. Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und Bärlauch hemmen mit ihren Schwefelverbindungen die Produktion von Cholesterin.

Was ist der neueste Cholesterinsenker?

Nilemdo mit dem Wirkstoff Bempedoinsäure des japanischen Pharmaunternehmens Daiichi-Sankyo ist eine neue Therapieoption für Patienten mit Hypercholesterinämie. Das Medikament hat hierbei einen anderen Wirkmechanismus als die bisher zugelassenen Cholesterinsenker.

Können Statine auf die Augen gehen?

Auch der PDE-5-Hemmer Sildenafil und Statine können die Makula anschwellen lassen. Patienten, die mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten behandelt werden, haben auch ein erhöhtes Risiko für Blutungen der Netzhaut oder der Makula. Dies scheint besonders groß zu sein, wenn bereits eine Makuladegeneration vorliegt.

Was passiert, wenn man Statine nicht verträgt?

Patienten, die diese Medikamente nicht vertragen und daher nicht einnehmen, erfahren keine adäquate Lipidreduktion und haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen. Um das kardiovaskuläre Risiko bei diesen Patienten zu senken, werden dringend alternative orale lipidsenkende Medikamente benötigt.

Welche Anzeichen im Gesicht bei Cholesterin?

Ein äußerliches Merkmal kann auf erhöhte LDL-Cholesterinwerte hinweisen – Hautveränderungen. Dabei handelt es sich um sogenannte Xanthome, die durch Fettablagerungen entstehen. Meist sind sie gelblich und ähneln optisch Pickeln. Die Hautveränderungen treten besonders oft an Armen, Beinen, Gesäß und den Augenlidern auf.

Sind Statine für über 70-Jährige sicher?

Statine sollten mit Vorsicht eingenommen werden, wenn bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer seltenen Nebenwirkung namens Myopathie besteht , bei der das Muskelgewebe geschädigt und schmerzhaft wird. Eine schwere Myopathie (Rhabdomyolyse) kann zu Nierenschäden führen. Faktoren, die dieses Risiko erhöhen können, sind unter anderem: Über 70 Jahre alt.

Warum ist Atorvastatin für über 70-Jährige nicht geeignet?

Zu den Risiken der Statintherapie bei älteren Menschen zählen muskuloskelettale Erkrankungen inklusive Myopathien, Myalgien, Muskelschwäche, Verletzungen, Arthropathien und dadurch Verschlechterung des Allgemeinzustands und möglicherweise Frailty.

Warum sind Statine umstritten?

Die Medikation mit Statinen ist offenbar kulturellen Faktoren unterworfen. Während einige Kardiologen eine mangelnde Adhärenz wegen übertriebenen Ängsten vor Nebenwirkungen beklagen, sprechen sich andere für einen gezielteren, sprich sparsameren Einsatz aus.

Kann Magnesium den Cholesterin senken?

Herzgesundheit: Magnesium kann den Blutdruck senken und das Risiko von Herzerkrankungen verringern. Es scheint den Cholesterinspiegel zu senken und die Blutgefäße zu entspannen.

Kann man mit hohen Cholesterinwerten alt werden?

Es gibt tatsächlich Menschen, die trotz hoher Cholesterinwerte sehr alt werden. Doch sie sind die Ausnahme. Und damit ist nicht bewiesen, dass Statine verzichtbar sind. Das verdeutlicht ein anderer berühmter Ausnahmefall: Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde trotz Kettenrauchens 96 Jahre alt.

Was putzt verkalkte Adern frei?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, jeden Tag zwei Portionen Obst zu essen – also etwa eine Banane oder einen Apfel. Tomaten, die im botanischen Sinn übrigens den Früchten zugeordnet werden, enthalten viel Lycopin. Dieser Stoff beugt der Oxidation von Cholesterin vor und reinigt die Arterien.

Können sich Ablagerungen in der Halsschlagader zurückbilden?

Viele Betroffene fragen sich nach der Diagnose einer Arteriosklerose, ob die Gefäßverkalkung heilbar ist und die Plaquebildung rückgängig gemacht werden kann. Nach derzeitigem Stand der Forschung ist eine Heilung der Arteriosklerose nicht möglich.

Was darf man mit Statinen nicht essen?

Wie können Sie das Risiko vermeiden? Verzichten Sie auf grapefruithaltige Lebensmittel. Ein zeitlicher Abstand zwischen Trinken/Essen und Medikamenteneinnahme reicht nicht aus. Auch Rotschimmelreis sollten Sie in jeder Form während einer Statin-Behandlung meiden.

Was spricht gegen Cholesterinsenker?

Immerhin können die Präparate Muskelschmerzen und Müdigkeit verursachen. Darüber hinaus auch Diabetes auslösen. Oder die Muskeln lebensgefährlich schädigen, falls sie bei sehr starken Schmerzen nicht abgesetzt werden. Selten verursachen sie Gehirnblutungen, die Schlaganfälle auslösen.

Kann man Statine auch wieder absetzen?

Verändert sich der Gesundheitszustand des Patienten oder seine Therapieziele, kann ein Absetzen der Cholesterinsenker theoretisch in Betracht gezogen werden, obwohl es dafür aktuell wenig Evidenz gibt. Auch eine große dänische Beobachtungsstudie mit Senioren spricht jetzt dagegen, die Therapie zu beenden.

Können Statine Parkinson auslösen?

Die Auswertung zeigte, dass die Einnahme von Statinen mit einer erhöhten Prävalenz der Parkinsonkrankheit assoziiert war, insbesondere im ersten Behandlungsjahr.